Außerschulische Bildung 4/2024
Europas Zukunft nach der Wahl
Zu diesem Heft
Angesichts der aktuellen politischen Lage wurden die Ergebnisse der Europawahl 2024 mit großer Spannung erwartet. Da rechtsextreme Kräfte die europäische Werte- und Friedensordnung zunehmend in Frage stellen und die Herausforderungen z. B. durch Kriege, Migration und Klimakrise die Menschen stark verunsichern, bekam die zehnte Direktwahl zum Europäischen Parlament eine besondere Bedeutung. Dass die Parteien gestärkt aus der Wahl hervorgingen, die der EU skeptisch gegenüberstehen und dem rechten bis rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sind, hat allerdings die meisten nicht wirklich überrascht. Nun geht es – auch in den Beiträgen dieser Ausgabe – an die Analyse: Welche Wählergruppen haben wie gewählt und was bedeutet das für die Weiterentwicklung der Europäischen Union? Welche Auswirkungen hat es für die europäische Innen- und Außenpolitik? Und wie wird sich das europäische Projekt in den kommenden Jahren gestalten? Die politische Lage und die Kräfteverhältnisse zwingen den demokratischen Kräften und Unterstützer*innen der Europäischen Union in den kommenden Jahren geradezu eine Politik der Selbstbehauptung und der Verteidigung der Demokratie auf.
Diese Ausgabe unserer Zeitschrift bietet Wahlanalysen und diskutiert mögliche Szenarien und Zukunftsaufgaben der Europäischen Union. Die Autor*innen blicken dabei sowohl nach außen auf Europas Rolle in der Welt wie auch nach innen auf die Europäische Idee als Friedensprojekt. Sie setzen sich mit politischen Tendenzen auseinander, die Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in der Europäischen Union besonders gefährden, und entwickeln Ideen, wie eine gemeinsame europäische Politik in Krisenzeiten gelingen kann. Welchen Beitrag muss eine kritische europapolitische Bildung hierzu leisten? Welche Bedeutung hat politische Bildung für die Weiterentwicklung der europäischen Integration? Außerdem wird nach Möglichkeiten transnationaler Demokratiebildung gefragt. Deutlich wird: Europapolitische Bildung muss in Zukunft mehr als bisher aktuelle Trends hinterfragen und die komplexen europapolitischen Entscheidungsprozesse besser verständlich machen.