Fußball-Fanclubs setzen sich immer wieder gegen Rassismus und Diskriminierung ein. Der FC Bayern München ist durch seine eigene Vereinsgeschichte eng mit dem Thema verbunden. Der einstige Präsident Kurt Landauer führte 1932 den FC Bayern noch zur ersten Deutschen Meisterschaft. Ein Jahr später, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, wurden er und seine Familie als Juden verfolgt. Kurt Landauer überlebte und kehrte nach dem Krieg wieder nach München zu seinem Verein zurück.
Durch das Engagement der Fans des FC Bayern München wurde das bewegende Schicksal Landauers wieder aus der Vergessenheit geholt und aktiv für eine Aufarbeitung der Vereinsgeschichte während des Nationalsozialismus eingesetzt. Als Teil der Erinnerungsarbeit veranstaltete 2006 der Fanclub „Schickeria München“ ihr erstes antirassistisches Fußballturnier, den Kurt-Landauer-Pokal. Zehnmal wurde das Turnier bisher gespielt, mehrere Choreografien zu Ehren Landauers im Stadion gezeigt und weitere Projekte umgesetzt. Außerdem wurde die Kurt-Landauer-Stiftung e. V. gegründet, mit dem Ziel, an die Geschichte des langjährigen Vorsitzenden und die von ihm vertretenden Werte zu erinnern. Die Begeisterung und das Engagement der Fanszene zeigt das Potenzial von Fanprojekten, Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu setzen und für eine weltoffene Gesellschaft einzustehen.
Im Jahr 2014 wurde der Film „Landauer – Der Präsident“ veröffentlich, der die Geschichte von Kurt Landauer und des FC Bayern München aufarbeitet.
Link zur Kurt-Landauer-Stiftung e. V.: www.kurt-landauer-stiftung.de