Wie Fußballstadien zu Orten politischer Bildung werden – Ein Erfahrungsbericht aus dem Lernort Ostseestadion
Der Morgen beginnt anders als gewöhnlich. Noch bevor das Ostseestadion in Rostock seinen täglichen Betrieb aufnimmt, warten die Bildungsreferent*innen bereits auf dem Stadionvorplatz. Die Luft ist kühl und in der Ferne nähert sich eine Gruppe Jugendlicher. Einige wirken noch etwas müde, andere hingegen sind aufgekratzt und neugierig. „Spielen wir heute Fußball?“, fragt einer, während eine andere hinzufügt: „Ich will Autogramme von den Spielern. Sehen wir die heute in echt?“ „Worum geht's heute eigentlich?“, fragt ein weiterer Teilnehmer und blickt sich interessiert um.
Dieser Moment und die damit einhergehenden Wünsche und Fragen der Schüler*innen sind ein kleiner Ausschnitt, wie ein Projekttag im Lernort Ostseestadion beginnt und zeigt gleichsam die unterschiedlichen Erwartungen von Jugendlichen auf, wenn sie ein Stadion als außerschulischen Lernort besuchen. Lernorte außerhalb des Klassenzimmers entfalten ganz von selbst eine besondere Dynamik. Sie eröffnen Möglichkeiten, räumliche und emotionale Erfahrungen mit Wissen zu verknüpfen, soziale Interaktionen zu fördern und an authentischen Orten zu lernen. Wenn das Umfeld zudem so populär wie ein Fußballstadion ist, können sich diese Erfahrungen für die Teilnehmenden auf vielfache Weise intensivieren.