Außerschulische Bildung 1/2025

Vereint im Ressentiment. Autoritäre Dynamiken und rechtsextreme Einstellungen

Die Leipziger Autoritarismus-Studie 2024, herausgegeben von Oliver Decker, Johannes Kiess, Ayline Heller und Elmar Brähler, unterstützt von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto Brenner Stiftung, ist Mitte November 2024 erschienen. Die Studie analysiert die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland und zeichnet ein empirisches, facettenreiches Bild von Ansichten, Werten und Stimmungen in der Bevölkerung: Wie haben sich rechtsextreme und autoritäre Einstellungen in Deutschland im Jahr 2024 verändert? Nehmen Vorurteile und Ressentiments in unsicheren Zeiten wieder zu? Und wie stehen die Deutschen aktuell zur Demokratie?

Die Zufriedenheit mit der Demokratie, wie sie in Deutschland gelebt wird, schwindet. Sie ist im Osten so gering wie zuletzt 2006 (29,7 %). Auch im Westen sinkt die Zustimmung (45,5 %). Ausländerfeindlichkeit hat sich zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt: Die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen hat in Westdeutschland deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an.

Seit 2002 erscheinen die Leipziger Studien – zum inzwischen 12. Mal spüren sie demokratischen wie antidemokratischen, pluralistischen wie autoritären Einstellungsmustern nach. Sie kann als repräsentative Langzeiterhebung die Entwicklungen der Einstellungen im Zeitverlauf aufzeigen und Erklärungen bieten.