Rückblick auf den Fachtag der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente
Am 3. September 2024 fand im Institut für Jugendarbeit Gauting der Fachtag „Demokratie lernen durch Demokratie machen“ statt. Veranstaltet wurde die Tagung von der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente in Trägerschaft des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e. V. Etwa 60 Fachkräfte der Kinder- und Jugendbeteiligung sowie der politischen Bildung kamen zusammen, um über die Rolle von Kinder- und Jugendparlamenten (KiJuPa) als Praxis- und Bildungszentren der Demokratie zu diskutieren, von den Erfahrungen aus dreieinhalb Jahren Arbeit der Akademie zu lernen und praxisnahe Ansätze auszutauschen.
Der Tag startete mit der Premiere des Imagefilms der Akademie, der Einblicke in die konkrete Arbeit gibt. Danach begrüßten Karin Pritzel (Vorstandsvorsitzende des AdB), Philipp Seitz (Präsident des Bayerischen Jugendrings) und Martin Holzner (Direktor des Instituts für Jugendarbeit) die Teilnehmenden. Im Anschluss stellte Prof. Dr. Wibke Riekmann (Hochschule Hannover) in ihrem Einführungsvortrag die Frage, wie Partizipation gestaltet sein muss, damit sie auch demokratische Partizipation ist und betonte den Auftrag an die politische Bildung, zur Realisierung der demokratischen Partizipation von Kindern und Jugendlichen beizutragen.
Im ersten der beiden darauffolgenden Impulse verdeutlichte Anna Mölle (Jugendbeirat Gersthofen & Dachverband der bayerischen Jugendvertretungen) aus einer jungen Perspektive, warum Kinder- und Jugendparlamente wichtig sind und stellte heraus, dass sie auch als wesentliches Werkzeug zur Vermittlung politischer Bildung durch eigenes Erleben fungieren. Im zweiten Impuls gab das Akademieteam Einblicke in die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt. Die über 450 Veranstaltungen, die bisher in ganz Deutschland durchgeführt wurden, machen deutlich, dass die Akademie mittlerweile bundesweit zu einem wichtigen Bestandteil der Kinder- und Jugendbeteiligung geworden ist. Hier zeigt sich in der Praxis, wie sich das Feld der politischen Bildung und das Feld der Kinder- und Jugendbeteiligung gegenseitig bereichern.
In den Workshop-Phasen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu unterschiedlichen Aspekten der Kinder- und Jugendbeteiligung auszutauschen und von der Expertise der Akademiestandorte zu profitieren. Es ging um diversitätsbewusste Beteiligung, Kinder- und Jugendparlamente als Räume politischer Bildung, Kinder- und Jugendbeteiligung in der Großstadt sowie im ländlichen Raum und um das Ausprobieren des Projektentwicklungslabors. Zudem ging es um die Entscheidungsfindung in Gruppen, den Umgang mit Rechtsextremismus, um digitale Jugendbeteiligung und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung.