Warum Hochschulen und Bildungsträger gerade jetzt zusammenarbeiten sollten
Im Dezember 2023 nahm ich an einem Online-Workshop teil, der sich um nicht weniger drehte als die Vielfachkrise – von der Wirtschafts- und Immobilienkrise, über die Migrationskrise, die Corona-Pandemie, die akuten Krisen der westlichen Demokratien bis hin zur globalen Umwelt- und Klimakatastrophe. Das Spektrum hätte nicht größer sein können – nicht nur an Themen, sondern auch an den Teilnehmenden. Auf meinem Bildschirm schauten mir die Bildungspraktiker*innen des Vereins Stiftung Adam von Trott, Imshausen e. V., Forschende unterschiedlicher Fachrichtungen, Künstler*innen, Studierende und Aktivist*innen entgegen – aus Großbritannien, Argentinien und Deutschland.
Unter dem Titel „Polycrisis and Transformation: Setting the Values for a Democratic Awakening“ widmete sich unsere heterogene Gruppe der Gesamtheit der Krisenphänomene. Unser Ziel für die eintägige Veranstaltung bestand darin, Werte auszumachen, an denen wir als Individuen nicht nur Halt finden, sondern die unserem Handeln in Forschung, Bildung, Aktivismus und Co. über die unterschiedlichen Herausforderungen hinweg einen Orientierungspunkt bieten.
Man mag nun vermuten, dass die Bandbreite der Themen und die Heterogenität der Teilnehmenden eine Zusammenarbeit erschweren. Denn wir unterscheiden uns aufgrund unserer Arbeitszusammenhänge, unserer Fachsprachen und Biografien, was dazu führt, dass wir entsprechend unterschiedlich auf die aktuellen Krisenlagen blicken. Daraus folgt eine didaktische Herausforderung, einen Wissenstransfer über diese Differenzen hinweg zu gestalten.