Außerschulische Bildung 2/2020

Statement Hans-Georg Wicke

„Was sind die wichtigsten Herausforderungen für die Europäische Jugendpolitik und was erwarten Sie von der Deutschen Ratspräsidentschaft?“

Die Europäische Jugendpolitik hat in den vergangenen Jahren wichtige Weichen gestellt und die neue EU-Jugendstrategie (2019–2027) auf den Weg gebracht. Hieran gilt es weiter zu arbeiten und starke Akzente zu setzen.

Die Deutsche EU Ratspräsidentschaft stellt für Deutschland eine einmalige Gelegenheit dar, aus einer gestaltenden Rolle heraus Jugendpolitik in ganz Europa nachhaltig zu stärken und strategische Weichen für den Jugendbereich zu stellen. Insbesondere die geplante European Youth Work Agenda birgt das Potenzial, konkret zur Weiterentwicklung von Youth Work nicht nur in der EU, sondern – durch die zeitliche Überlappung mit dem Vorsitz im Ministerkomitee des Europarates – in ganz Europa beitragen zu können. Dabei gilt besonders die Bewältigung der Folgen der Corona Pandemie für das Arbeitsfeld in den Blick zu nehmen.

Darüber hinaus bleibt es der Deutschen EU Präsidentschaft überlassen, unter komplizierten Voraussetzungen vor allem den Mehrjährigen Finanzrahmen, aber auch Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps zu verabschieden und die Programme für 2021 auf den Weg zu bringen. Dabei geht es vor allem darum, in schwierigen finanziellen Zeiten eine angemessene budgetäre Erhöhung der Programme zu gewährleisten. Nur mit Hilfe starker Programme wird es gelingen, mehr inhaltliche und praktische Verbindungen zwischen Europäischer Jugendpolitik und dem Arbeitsfeld herzustellen.

Gerade jetzt ist ein starker jugendpolitischer Impuls aus Deutschland umso wichtiger.