Außerschulische Bildung 3-2024

Gemeinsame Erarbeitung eines Kompetenzprofils für Fachkräfte der politischen Jugendbildung

Offener Erarbeitungsprozesses bringt unterschiedliche Perspektiven zusammen

Vom 10.–12. Juli 2024 fand die zweite von insgesamt vier geplanten mehrtägigen Veranstaltungen zur gemeinsamen Erarbeitung eines Kompetenzprofils für Fachkräfte in der politischen Bildung in Mariaspring – Ländlichen Heimvolkshochschule e. V. statt. Übergreifendes Thema der drei Tage war die Operationalisierung der auf der ersten Ideenwerkstatt erarbeiteten Sammlung von Kompetenzen für eine gute politische Bildungspraxis. An dem intensiven Prozess zur Ausarbeitung und Beschreibung der einzelnen Kompetenzen beteiligten sich 15 Personen aus den Bereichen der (praktischen) politischen Bildungsarbeit sowie angrenzenden Feldern der Jugendarbeit wie der Jugendverbandsarbeit.

Die Operationalisierung der auf der Ideenwerkstatt I gemeinschaftlich gesammelten und nun auf der zweiten Ideenwerkstatt überprüft und ergänzten Kompetenzen bildete den Hauptbestandteil der Ideenwerkstatt II. Dafür dienten die folgenden Fragen als Orientierungspunkte: Was macht eine „Kompetenz“ aus? Wie lässt sich die Kompetenz messen? Wie lässt sich die Kompetenz feststellen? Was ist das spezifische an dieser Kompetenz für die politische Bildung? Wie kann diese Kompetenz erlernt werden?

Um diese Fragen zu beantworten und damit die Kompetenzen näher zu beschreiben sowie hinsichtlich ihrer Anwendung und des Erlernens zu definieren, verteilten sich die Teilnehmer*innen auf mehrere Arbeitsgruppen. Über den Tag verteilt wurde in mehreren Stufen und unter Anwendung verschiedener Methoden in den Kleingruppen diskutiert und die verschiedenen Kompetenzstränge „Pädagogische Kompetenzen“, „Kommunikationskompetenz“, „Fach- und feldspezifisches Wissen“ und „Reflexionskompetenz“ näher beleuchtet, deren Bedeutung und Inhalt diskutiert und nicht zuletzt operationalisiert. Die Ergebnisse dieses Prozesses bilden die Grundlage für das entstehende Kompetenzprofil.

Die Fragen, wofür das Kompetenzmodell genutzt werden sollte und wie es aussehen könnte, beschäftigte die Teilnehmer*innen am zweiten Tag. Die Ideen sind sehr vielseitig und inspirierend und decken ein breites Spektrum an Möglichkeiten ab. Zentraler Punkt in der Sammlung ist der Vorschlag, das Kompetenzprofil als Orientierungsrahmen für gute politische Bildung zu nutzen, wobei es gleichzeitig nicht zu einem „Gatekeeping“ der Profession werden darf. Vielmehr sollte es der Gruppe zufolge Reflexionsprozesse im Feld anstoßen und qualifizieren und sich dabei nicht nur an Einsteiger*innen sondern auch an bereits erfahrene Personen im Feld wenden. Auch hinsichtlich der Ausgestaltung des finalen Profils gab es eine Vielzahl an kreativen Vorschlägen. Darunter sind Ideen wie die einer klassischen Broschüre zum Thema „Von der Theorie in die Praxis“ oder einer MindMap zu Kompetenzen, spielerische Modelle wie Kartenspiele und Escape Room-Möglichkeiten und beispielsweise auch der Vorschlag eines Interview-Bots als Selbstreflexions-Tool.