Der AdB setzt sich ein für den Kampf gegen Rassismus und Hass
Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau zehn Menschen ermordet: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov und die Mutter des Täters. Sie wurden Opfer von Hass und rassistischem Denken und einer Gesellschaft, die sich nicht genug gegen strukturellen Rassismus und Alltagsrassismus einsetzt.
Unsere Mitbürger*innen wurden mitten aus ihrem Leben gerissen. Sie hinterlassen ihre Familien und Freunde, für die dieser Tag nie mehr zu einem normalen Tag werden kann. Diese Menschen dürfen – ebenso wie alle anderen Opfer rassistischer Gewalt – nicht alleingelassen werden, denn dieser rechtsextremistische Terroranschlag ist keine Einzeltat und betrifft nicht nur die Angehörigen und Freunde, sondern alle Menschen in dieser Gesellschaft.
Der AdB und seine Mitgliedseinrichtungen kämpfen gegen Rassismus, Hass und Menschenfeindlichkeit und streiten für eine weltoffene Demokratie und ein friedliches Zusammenleben. In der Stellungnahme zum Jahresthema 2021 „Was WEISS ich? Rassismuskritisch denken lernen! Eine Kernaufgabe für Gesellschaft und Politische Bildung“ heißt es dazu: „Politische Bildung ist nicht neutral. Sie basiert auf den Menschenrechten und demokratischen Werten, die mit Rassismus unvereinbar sind. Rassismuskritik gehört daher zu den Kernaufgaben Politischer Bildung.“ (www.adb.de/stellungnahme/was-weiss-ich-rassismuskritisch-denken-lernen)
Diese Kernaufgabe ist wichtiger denn je, denn rassistisches Gedankengut breitet sich immer mehr aus, wird in die Parlamente getragen, in Internetforen verbreitet und begegnet vielen Menschen tagtäglich. Vor diesem Hintergrund müssen die Träger politischer Bildung eine selbstkritische Analyse der eigenen Arbeit und Strukturen vornehmen, Räume für rassismuskritische Bildung zur Verfügung stellen, Diversität sichtbar machen und sich deutlicher positionieren als bisher.