Kommission Erwachsenenbildung trifft sich zur konstituierenden Sitzung
Am 9. und 10. März 2020 traf sich die AdB-Fachkommission Erwachsenenbildung im Haus Neuland e. V. in Bielefeld zu ihrer konstituierenden Sitzung und eröffnete damit die vierjährige Legislaturperiode. Ziele der Sitzung waren daher vor allem, sich als neue Gruppe zusammenzufinden, einen Arbeitsplan für die kommenden Jahre zu erstellen und die Rolle zu definieren, die die Kommission im AdB-Projekt „Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken“ spielen will.
Geleitet wird die Kommission von Nadja Bilstein, Bildungsreferentin in Haus Neuland e. V., die während der Sitzung zur Kommissionsvorsitzenden gewählt wurde, und von Jan Zaijc, Pädagogischer Leiter des Heinz-Kühn-Bildungswerks, der zum stellvertretenden Kommissionsvorsitzenden gewählt wurde.
Der Einstieg in die gemeinsame Arbeit erfolgte mit der Frage nach den eigenen Schwerpunkten und Interessen in der politischen Erwachsenenbildung und mit der Frage, wo die Kommissionsmitglieder die größten aktuellen Herausforderungen für die politische (Erwachsenen)Bildung sehen. Aus den Diskussionen heraus konnte eine umfangreiche Sammlung von Aspekten zusammengestellt werden, die als Basis für die weitere Arbeitsplanung der Kommission dienen werden. Herausforderungen sind z. B. eine beobachtete gesamtgesellschaftliche Demokratiemüdigkeit, das Erstarken demokratiefeindlicher Einstellungen, die Aktivierung zur Mitwirkung in der Demokratie, die Erreichbarkeit von Teilnehmende im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter, aber auch die Lage der eigenen Einrichtung.
Die Kommission wird das AdB-Projekt: „Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken“, ein Modellprojekt zur nachhaltigen Stärkung und Diversifizierung der politischen Erwachsenenbildung, intensiv begleiten. Das Projekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb für drei Jahre gefördert. Die Themen Diversitätsentwicklung und Diskriminierungskritik werden als Querschnittsthemen bei allen zu bearbeitenden Themen in der Kommission mitgedacht. Mit einer Fortbildung zur diversitätssensiblen Arbeit, die für die nächste Sitzung geplant ist, werden Anregungen zur Reflexion und zur Klärung des Selbstverständnisses gegeben. Dann wird es darum gehen, Anstöße für die eigene Bildungsarbeit (Methoden, Angebote) sowie für die Strukturen in den Institutionen (z. B. Zusammensetzung der Teams) zu geben.
Das Projekt wurde von der Projektleiterin, Narmada Saraswati, Referentin für Diversität in der Erwachsenenbildung in der AdB-Geschäftsstelle, ausführlich vorgestellt. Sodann wurde in der Gruppe zusammengetragen, welche Expertise es bereits in der Kommission zu Rassismuskritik und Diversität gibt, welche Wege die Kommission gehen muss, um zu einem gemeinsamen Verständnis dazu zu kommen, und was die Kommission zum Gelingen des Projektes beitragen kann. Die Kommissionsmitglieder sehen einen hohen Bedarf, sich für die Auseinandersetzung mit Themen wie z. B. deutsche Kolonialgeschichte, Gadjé-Rassismus, Rassismuskritik, postmigrantische, postkoloniale Gesellschaft Expertise von außen zu holen.
Die Kommissionsmitglieder freuen sich auf die Zusammenarbeit in den kommenden vier Jahren und hoffen, einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der politischen Erwachsenenbildung in Deutschland leisten zu können.