Außerschulische Bildung 4/2021

Alles auf einer Karte

Empowerment als Schnittstelle zwischen politischer Bildung und Suchtprävention

Dieser Text konstruiert eine Schnittstelle zwischen Suchtprävention und rassismuskritischer, diskriminierungssensibler politischer Bildung. Diese erscheint als ein interdisziplinärer „Empowerment-“Begriff, welcher die Zielgruppe der jungen Erwachsenen mit der geteilten Erfahrung der (Flucht-)Migration stärken- und ressourcenorientiert bei der Bewältigung von Lebensaufgaben unterstützen möchte. Vor dem Hintergrund eines Praxisbeispiels am Landesinstitut für Schule Bremen werden ein Methodenvorschlag und drei Reflexionsimpulse skizziert. von Nabila Badirou und Ole Schwabe

Transformation durch Erfahrung: Ein Verständnis politischer Bildung

Politische Bildung verstehen wir als einen Transformationsprozess, in dessen Verlauf sich (vor allem von Diskriminierung betroffene) Subjekte handlungswirksam erfahren können. Politische Bildung eröffnet (soziale) Räume, in denen sich Menschen mit gesellschaftlichen Phänomenen beschäftigen und Wechselwirkungen zwischen ihrem individuellen Wirken und struktureller Involviertheit reflektieren können.

Bildung verstehen wir dabei mit Hans-Christoph Koller gesprochen, als „einen Prozess der Erfahrung“, in welchem politischen Bildner*innen die Aufgabe zukommt, jene (sozialen) Räume zu schaffen, zu halten und zu gestalten, die den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich in ihrer Lebensrealität zu zeigen. Räume, die es ihnen ermöglichen an jenen Transformationsprozessen teilzuhaben, welche „nicht nur das Denken, sondern das gesamte Verhältnis des Subjekts zu Welt, zu anderen und sich selber“ verändern (Koller 2012, S. 9). Diese Erfahrungen können grundsätzlich in den unterschiedlichsten Settings gemacht werden, wobei wir uns hier auf ein non-formales und außerschulisches Setting konzentrieren.