Außerschulische Bildung 4/2022

„Auf Augenhöhe“

Ein Blick in die Praxis politischer Bildungsarbeit eines gemeinnützigen Vereins für Migrant*innenselbstorganisationen

Rassismuskritische Bildungsarbeit, wie sie im Kontext des AdB-Jahresthemas 2022 thematisiert wird, kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben. Ausgehend von vorhandenen Ressourcen des Bildungsträgers, kann mithilfe von verschiedenen Arbeitsweisen eine rassismuskritische Haltung hinter der Entstehung neuer Formate und Angebote etabliert und sichtbar gemacht werden. Bereits kleine Schritte sind sinnvoll und tragen dazu bei gesellschaftlichen Ungleichheiten entgegenzuwirken. von Sarah Adameh

Das Internationale Begegnungszentrum Friedenshaus e. V. (IBZ) als Träger des politischen Bildungswerks, verfolgt das übergeordnete Ziel, einen Beitrag zur Chancengleichheit und Gleichberechtigung aller Menschen zu leisten. Der Verein setzt sich entsprechend seiner Satzung entschieden gegen jede Form von Rassismus, Nationalismus und Diskriminierung ein.

Um zu verstehen, was die politische Bildungsarbeit im IBZ konkret ausmacht und auf welchem rassismuskritischen Selbstverständnis diese beruht, ist es unvermeidbar, zunächst einen kurzen Blick auf unsere Vereinsgeschichte zu werfen.

Das IBZ befindet sich im Zentrum von Bielefeld und wurde 1981 von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte als selbstorganisiertes Begegnungszentrum gegründet. Unser gemeinnütziger Verein ist mit seiner zentralen Lage ein etablierter Anlaufpunkt für Menschen mit internationaler Geschichte. Über die 41 Jahre seines Bestehens hinweg zeigt sich, dass das IBZ als gewachsener Ort der Begegnung, des von- und miteinander Lernens, der politischen Kommunikation sowie der Interessenvertretung von Zugewanderten bedeutsam ist. Anerkannt und wertschätzt, ist der Verein eingebunden in zivilgesellschaftliche Beteiligung und Selbstorganisation in Bielefeld.