Das Projekt „Demokratie auf Achse“
Das Thema des diesjährigen Fachforums für politische Bildung in ländlichen Räumen war „Landwärts“. Eingeladen von der Bundeszentrale für politischen Bildung kamen für zwei Tage Akteure der politischen Bildung zusammen, um sich über die Herausforderungen und die Zukunft ihres Feldes in ländlichen Räumen auszutauschen. Die einführenden Vorträge kamen zu dem Schluss, dass die Teilhabe der Bevölkerung in ländlichen Räumen am politischen Prozess langfristig nur durch die Unterstützung und Stärkung der Kommunalpolitik und -verwaltung gesichert werden könne (vgl. das Forschungsprojekt „Soziale Orte. Ein Konzept zur Stärkung lokalen Zusammenhalts“: Arndt et al. 2020). Hier wurde auf dem Fachforum immer wieder diskutiert, wo die Kompetenzen der politischen Bildung enden und die Verantwortung politischer Institutionen anfängt. Trotz dieser Grenzen der politischen Bildung bei der Gestaltung von Veränderungsprozessen wurde bei diesem Austausch deutlich, dass das Projekt „Demokratie auf Achse“ der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern nach 14 Jahren im Einsatz nach wie vor eine Antwort auf Herausforderungen der politischen Bildung in ländlichen Räumen gibt. Insbesondere begegnet das Busprojekt dem grundlegenden Problem mangelnder Mobilität und finanzieller Ressourcen für Angebote der politischen Bildung. Im Folgenden soll daher dieses Projekt als erfolgreiches Praxisbeispiel der aufsuchenden politischen Bildung in ländlichen Räumen vorgestellt werden.
Ländliche Räume in Mecklenburg-Vorpommern
Es lassen sich viele Eigenschaften der ländlichen Räume in Mecklenburg-Vorpommern (MV) herausarbeiten. Jeder Landkreis, jede Region hat spezifische kulturelle und sozioökonomische Merkmale, die in Mecklenburg-Vorpommern zumeist vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung des Landes gelesen werden. In Kürze lassen sich jedoch drei Gemeinsamkeiten dieser Regionen ausmachen, die für Akteure der politischen Bildung von Relevanz sind: 1) Bevölkerungsdichte- und potenzial der Regionen, 2) Infrastruktur, 3) Einkommensverteilung und Bildungsniveau.