Außerschulische Bildung 3/2022

Die Antwort sind Fragen

Politische Bildung mit Kindern rassismuskritisch gestalten

Im Rahmen des AdB-Projektes „Demokratieprofis in Ausbildung – Politische Bildung mit Kindern im Grundschulalter“ wurde – passend zum AdB-Jahresthema „Rassismuskritisch denken lernen: Diversität in Gesellschaft und Demokratie in und mit politischer Bildung stärken“ – 2021/2022 die Fortbildungsreihe „Politische Bildung mit Kindern rassismuskritisch gestalten“ durchgeführt. In diesem Artikel werden die Inhalte und Erkenntnisse der Fortbildung skizziert und soll auf weiterführende Literatur und Methodenansätze neugierig gemacht werden. von Jasmin-Marei Christen und Damaris Wardenga

Im Rahmen des Projektes „Demokratieprofis in Ausbildung – Politische Bildung mit Kindern im Grundschulalter“ (https://demokratie-profis.adb.de), das der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) zusammen mit sieben Mitgliedseinrichtungen (Pilotstandorten) realisiert, wird erprobt, welche Formate für Kinder im Alter zwischen sechs und 12 Jahren im Rahmen non-formaler politischer Bildung besonders gut funktionieren. Ziel ist es, die Zielgruppe Grundschulkinder für die politische Bildung und Demokratiebildung zu stärken. Dafür werden auch Fortbildungen für Fachkräfte angeboten, die einzelne Herausforderungen konzentriert in den Blick nehmen, diskutieren und Hilfestellungen für die Praxis geben. 2021/2022 fand die Fortbildungsreihe „Politische Bildung mit Kindern rassismuskritisch gestalten“ statt. In drei Modulen vermittelte die Referentin Dr. Nkechi Madubuko den Fachkräften aus der Praxis der politischen Bildung, Schulsozialarbeit und vergleichbaren Professionen inhaltliche Grundlagen und methodische Ansätze. Im dritten Modul ergänzte Dana Meyer vom ABC Bildungs- und Tagungszentrum e. V. die Expertise aus dem Blickwinkel der langjährigen diversitätssensiblen politischen Bildungsarbeit mit Kindern.

Wissen – Positionierung – Haltung – Empowerment-Orientierung

Die Grundlagen für rassismuskritische Bildungsarbeit sind nicht nur Wissen und Haltung. Es braucht vor allem die Reflexion und Transparenz der Fachkräfte über die eigene Positionierung. Diese war daher auch ein wichtiger Ausgangspunkt der Fortbildung. Ebenso bedeutsam war es, einen Überblick zu bekommen und sich in der Gruppe darüber zu verständigen, was Rassismus bedeutet, wie er erlebt und reproduziert wird, welche Formen und Folgen er auf individuellen, strukturellen und gesellschaftlichen Ebenen hat und welche Rolle intersektionale Sensibilität spielt. Dabei achtete die Referentin darauf, dass die Perspektive von Betroffenen im Fokus stand und gleichzeitig die Notwendigkeit von Haltung und Verantwortung weißer Mehrheitsangehöriger deutlich wurde.