Außerschulische Bildung 2/2024

Die Klimakrise ruft an

Vorab – die Vorwahl

Die Aussage „Ach ihr Grünen mit eurer moralischen Überlegenheit. Ihr habt doch immer schlechte Laune und verbreitet die auch!“ spiegelt oft die Vorstellung wider, dass die Auseinandersetzung mit der Klimakrise und ihren Auswirkungen zwangsläufig ernst und belastend sein muss. Die Frage, die sich hierbei stellt ist, ob politische Bildung, die sich mit der Klimakrise befasst, notwendigerweise ernst und frei von Spaß sein muss. Verschiedene Beispiele, wie es anders und vor allem niedrigschwellig gelingen kann, werden in diesem Beitrag vorgestellt. von Daniel Wunderer

Der Begriff „Spaß“ mag in diesem Kontext etwas inflationär verwendet werden, ähnlich wie das Etikett „nachhaltig“ in vielen Bereichen. Es ist möglich, mit einem als besonders nachhaltig eingestuften Auto in ein als nachhaltig geltendes Kaufhaus zu fahren, um dort einen als umso nachhaltiger betrachteten Kühlschrank zu erwerben. Dies wird oft unter dem Begriff „Grünes Wachstum“ subsumiert, während in der Realität wenig Veränderung stattfindet, weder auf persönlicher Ebene noch in Bezug auf die gesellschaftlichen Strukturen oder das Wirtschaftssystem.

Es ist mittlerweile vielen bewusst, dass diese Herangehensweise weder wirklich nachhaltig ist noch die Klimakrise effektiv bekämpft. Dennoch besteht im Bereich der Nachhaltigkeit oft eine Diskrepanz zwischen den Absichten (Intention) und dem tatsächlichen Verhalten (Behavior), die überwunden werden muss.

Es liegt mir fern, den Ansatz, den wir in der Villa Fohrde verfolgen, als die ultimative Lösung darzustellen. Stattdessen hoffe ich, dass die Ideen, die wir umsetzen, inspirierend für die eigene Bildungsarbeit sein können. Unser Ziel ist es, Wissen über Nachhaltigkeit nicht nur zu vermitteln, sondern auch kreativ und vielleicht sogar unterhaltsam zu gestalten. Durch die Verbindung von Bildungsinhalten mit ansprechenden und erlebnisorientierten Methoden möchten wir dazu beitragen, den Intention-Behavior-Gap im Bereich der Nachhaltigkeit zu überwinden und die Teilnehmer*innen für diese drängende Thematik zu sensibilisieren.