Wirtschaftswelt im Umbruch als Thema in der Akademie Frankenwarte
Es war so schön geplant zu Beginn des Jahres 2020: Ein Bericht aus einer Tagungsstätte, die zum großen Thema „Soziale Gerechtigkeit jenseits von Wirtschaftswachstum“ in sommerlich-entspanntem Rahmen mit methodischer Vielfalt glänzt. Doch die Realität funkte dazwischen – in Form der COVID-19-Pandemie und zeitgleich in Form der Ankündigung des Trägervereins der Akademie Frankenwarte, in ein Insolvenzverfahren zu steuern. So spielte sich die Planung der Veranstaltung auf drei Ebenen der Neuvermessung politischer Bildung ab: in Bezug auf die Bewältigung der Corona-Einschränkungen, in Bezug auf ein Bildungshaus im Kampf um seine Existenz und in Bezug auf den thematischen wie didaktischen Umgang mit weltweiten Transformationsprozessen.
Die Ebenen der Neuvermessung
Herausforderung I: Corona
Im Zuge des allgemeinen Shutdowns fanden in der Akademie Frankenwarte ab Mitte März 2020 fast drei Monate lang keine Veranstaltungen statt. Vorbereitet durch ein ausgeklügeltes Hygiene- und Sicherheitskonzept fanden in der zweiten Juniwoche die ersten Gäste wieder den Weg auf den Würzburger Nikolausberg. Die Stimmung bei den ersten Bildungsurlauber*innen? Mal so, mal so. Reduzierte Teilnehmendenzahlen, Sicherheitsabstand selbst beim Mittagessen, Videoschalten ins Seminar, abgesperrte Weinstube und Sauna sowie eine Kaffeemaschine, die nur zu den Arbeitszeiten des Küchenteams von eben diesem bedient werden darf – das schafft einfach keine bahnbrechend gute Lern- und Erholungsatmosphäre, vor allem nicht, wenn auf der anderen Straßenseite die Bänke im Biergarten teils eng besetzt sind. Doch wir konnten nachbessern und zum Seminar Ende Juni zum Beispiel wieder Gruppenarbeit im Freien, die Öffnung der Aufenthaltsräume und vor allem des Frankenwein-Schrankes möglich machen – in Griffweite natürlich immer: Desinfektionsspray und Masken zum Schutze aller sowie der Zollstock zum Abmessen der Sicherheitsabstände.
Herausforderung II: Ein Tagungshaus im Umbruch
Ende März 2020 hatte die Gesellschaft für Politische Bildung e. V., Trägerverein der Akademie Frankenwarte, einen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Trotz enormer Einnahmensteigerung und Ausgabensenkung konnte die Finanzierungslücke letztlich nicht geschlossen werden, die nach dem Wegfall langjähriger Fördermittel entstanden war. Da aber keinerlei Verbindlichkeiten bestanden und inzwischen Insolvenzgeld (statt dem regulären Gehalt) an die Mitarbeitenden floss, konnten wir uns vergleichsweise entspannt dem Risiko aussetzen, den ein wenig gefülltes Tagungshaus für die eigene Kasse bedeutet. Zeitgleich führten die Vorstandsvorsitzenden des Trägervereins und unsere Akademieleiterin Gespräche mit politischen Mitstreiter*innen, mit Institutionen der Zivilgesellschaft, mit lokaler und regionaler Politik und der Insolvenzverwaltung. Festes und realistisches Ziel bleibt, unsere politische Bildungsarbeit auch über den Herbst 2020 hinaus fortzusetzen – wenn auch mit Sicherheit unter veränderten organisatorischen und finanziellen, personellen wie räumlichen Rahmenbedingungen.
Herausforderung III: Neue Konzepte für die Wirtschaft
Veränderte Rahmenbedingungen führen nun endlich zu den Inhalten des Seminars – und zur Frage: Wie gehen wir damit um, dass unsere Wirtschaft nicht immer weiter wachsen kann? „Nötig ist eine Diskussion über soziale und ökologische Gerechtigkeit und neue Wirtschaftsmodelle, wenn es keine Option ist, auf Wirtschaftswachstum als Allheilmittel für gesellschaftliche Probleme zu hoffen“, erläutern Nadine Kaufmann und Esther Wawerda vom Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V. in Leipzig (https://konzeptwerk-neue-oekonomie.org), die beiden Hauptreferentinnen des Seminars.
Nachhaltigkeit hat Vorrang, Werte und Denkmuster sowie Lebens- und Produktionsweisen müssen sich ändern.
Das Konzeptwerk Neue Ökonomie ist vor allem eines: Ein Denkort, in dem interessante Ansätze und erprobte Alternativen zum kapitalistischen Wirtschaften diskutiert werden, mit einem Team, das ermutigen will, an der sozial-ökologischen Transformation mitzuwirken sowie Denkstrukturen, Lebensweisen und politische Rahmenbedingungen zu hinterfragen. Das gelingt durch die Vernetzung verschiedenster Akteure in der Projektarbeit, durch die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und aktiver Öffentlichkeitsarbeit – und vor allem durch Bildungsarbeit online wie offline.
Herausforderung IV: Ein Methodenfeuerwerk
So haben Nadine Kaufmann und Esther Wawerda gemeinsam mit der und für die Akademie Frankenwarte Würzburg ein Seminar entwickelt, das sich um die Fragen dreht: Wie kann Lebensqualität für alle gesichert werden, wenn sich Arbeitswelten und ganze Regionen verändern? Wie lässt sich ein solcher Umbau ökologisch, sozial und demokratisch gestalten? Zentral war bei der Konzeption des Seminars neben der Diskussion aktueller Ideen auch der Austausch eigener Erfahrungen aus dem Kreis der Teilnehmenden sowie das Hinzuziehen lokaler Expert*innen.
Kein VWL-Meisterkurs und keine Upcycling-Werkstatt also. Stattdessen jede Menge Anpackmomente, die zum Mitgestalten anregten, und ein wahres Methoden-Feuerwerk: aus Gruppendiskussionen oder Spaziergängen zu zweit, aus Vortrag und Fragerunden oder Arbeitsgruppenphasen, aus Filmabend und Video-Schalten, aus Lesezeiten und Bewegungspausen, aus Open Space und Power Poetry. Auffallend – und für so manche Teilnehmenden sichtlich ungewohnt – war es, dass der inhaltliche Input vonseiten der Seminarleitung auf ein Minimum reduziert war und Wissen, Erkenntnisse und Meinungen zum größten Teil selbst erarbeitet wurden. Fünf Tage intensives Nachdenken zu einem weltumspannenden Thema machten aber deutlich: Eine ständige Vermittlung von Detailwissen ist in der Erwachsenenbildung tatsächlich nicht (mehr) nötig. Die Teilnehmenden können sich auch selbst tief in ein Thema eingraben. Und sie fordern das auch: Regt uns an, unseren eigenen Verstand zu bedienen. Vermittelt uns die Kompetenz, um Themen miteinander zu verknüpfen und uns eine eigene Meinung zu bilden.
Grundlagen von Wachstumskritik
Also stellen Sie sich doch einmal selbst die Fragen: Was ist das Ziel unseres Wirtschaftens? Geht es wirklich um das Befriedigen materieller Bedürfnisse? Oder wird nur um des Produzierens willen produziert? Brauchen wir all den Luxus? Was macht ein gutes Leben aus? Und von wessen Leben reden wir hier eigentlich, auch von dem der pakistanischen Näherin und dem Leben der Menschen, die hier vor Ort prekär leben müssen? Oder dem der Tiere und Pflanzen auf dieser Erde?
Hier setzen Wachstums-Kritik und Post-Wachstums-Diskurse an. Dies ist ein Sammelbegriff für vielfältige Konzepte und konkrete Projekte, die weit über ökologische Aspekte hinausgehen. Da gibt es kulturelle Kritik am Lebensgefühl des Schneller-Höher-Weiter-Mehr, da gibt es sozioökonomische Kritik am kapitalistischen Wirtschaftskreislauf mit seinen dazugehörigen Krisen, da gibt es feministische Kritik an un- und unterbezahlter Sorge-Arbeit, da gibt es Kritik an der Ausbeutung von Menschen und Natur im Globalen Süden. Doch drei Ziele einen die Post-Wachstums-Bewegung: ökologische und soziale Gerechtigkeit sowie die Unabhängigkeit von wirtschaftlichem Wachstum. Denn dieses hält im Post-Wachstums-Denken eben nicht, was es verspricht – auch nicht hierzulande, wo trotz kontinuierlichem Wirtschaftsaufschwung die sozialen Sicherungssysteme gestutzt wurden, die Staatsverschuldung weiter steigt, industrielles Wachstum meist auf Kosten der Umwelt geht oder durch Subventionen überhaupt erst zustande kommt.
Wer dieser Argumentation nun entgegenhält, dass Bildung, Gesundheit, Altersvorsorge und der gesamte Sozialstaat nur mit einer boomenden Wirtschaft finanziert werden kann, oder dass eine Schrumpfung der Wirtschaft fatale Folgen für die öffentlichen Finanzen hat (weil dann die Steuereinnahmen sinken, der Konsum stagniert, der Staat noch mehr Geld für neue Kredite samt Zinsen ausgeben muss) – dem kann man wiederum erwidern: „Eure Krise ist nicht unser Postwachstum“ – und glücklich macht Wirtschaftswachstum auch nicht! In Deutschland zum Beispiel ist das BIP in den vergangenen Jahren auf ein Vielfaches gestiegen, doch das Niveau der Lebenszufriedenheit ist unverändert. Außerdem befördern auch negative Ereignisse die Wirtschaft – das reicht vom Autounfall, in dessen Folge Werkstätten und Ärzte konsultiert werden, über Umweltzerstörung, gegen die Schutzmaßnahmen implementiert werden müssen, bis zum Krieg, von dem Waffenindustrie oder am Wiederaufbau beteiligte Institutionen profitieren.
Wie wollen wir arbeiten?
Es gibt also viele gute Argumente auf beiden Seiten des Wirtschaftswachstums-Blattes. Und so bieten die beiden Seminarleiterinnen neue Gedankenspiele an: „Statt neuen Reichtum zu schaffen – wäre es nicht sinnvoller zu fragen, wie ein gutes Leben für alle möglich sein kann? Und was brauche ich wirklich für ein glückliches Leben?“ Eine Neubewertung und Neuverteilung von Arbeit zum Beispiel. Denn sowohl die Umfragen im Großen als auch die im kleinen Seminarraum zeigen: Die meisten von uns arbeiten mehr als sie eigentlich wollen. Wie wäre es also, den Tag idealtypisch in möglichst gleich große Teile aufzuteilen und diese zu verbringen zum Beispiel mit Erwerbsarbeit für uns selbst, kultureller Arbeit für die Gesellschaft, Sorgearbeit für unsere Umgebung und politischer Arbeit für das große Ganze? Ziele sind die gerechtere Verteilung von Erwerbs- und Sorgetätigkeiten innerhalb unserer Gesellschaft und Zeitwohlstand, indem wir souverän mit den 24 Stunden eines jeden Tages umgehen, diese mit uns ausfüllenden Tätigkeiten nutzen, und dabei immer noch Freizeit, Urlaub und Muße haben, auch mal nichts zu tun.
Muße hatten auch die 15 Teilnehmenden des Seminars an der Akademie Frankenwarte. Sie begaben sich in kleine Utopie-Zirkel und entwarfen Schlagzeilen aus dem Jahr 2038. Diese lauteten unter anderem: „Skandal: Wieder mehr Männer in Führungspositionen!“, „Mieten komplett abgeschafft“, „Bedingungsloses gleiches Einkommen für alle“, „24-Stunden-Arbeitswoche umgesetzt“, „Wir sind energieautark“, „Letzte Burnout-Patientin offiziell genesen“, „Letztes Gefängnis zu Konzerthaus umgebaut“ oder „Kindergärten und Seniorenheime sind jetzt Mehrgenerationen-Häuser“.
Wie Post-Wachstum gestaltet werden kann
Schöne Utopien, doch wie können sie Realität werden? Der Gestaltung von (Post-Wachstums-)Wirtschaft und zivilgesellschaftlichem Engagement widmete sich ein kompletter Seminartag. Zunächst zur Theorie – und damit zur Theorie der sozial-ökologischen Transformation. „Diese bedeutet nicht, dass ein bestehendes, ausbeuterisches System und die Privilegien einiger weniger mit neuen Mitteln stabilisiert werden sollen“, erläutert Nadine Kaufmann. „Die Lösungen sollen über die heutige Situation hinausweisen.“ Nachhaltigkeit hat Vorrang, Werte und Denkmuster sowie Lebens- und Produktionsweisen müssen sich ändern – angeleitet durch die Frage: Was bedeutet ein gutes Leben für alle wirklich?
Die sozial-ökologische Transformation ist ein demokratischer Prozess, an dem alle teilhaben können. Das bedeutet: Alternativen aufbauen und sichtbar machen, positive Leitbilder vermitteln, den politischen Rahmen schrittweise verändern und heutige Nischen unterstützen, gesellschaftliche Wahrheiten anzweifeln, Bildungsangebote anpassen, Machtfragen stellen und Scheinlösungen thematisieren.
Die sozial-ökologische Transformation ist ein demokratischer Prozess, an dem alle teilhaben können.
Klingt in der Theorie ganz gut. Doch was hindert uns, selbst aktiv zu werden und dem immerwährenden Konsum- und Leistungsdruck den Kampf anzusagen? Gründe fanden sich im Seminar-Rund genug: Eigene Gewohnheit, Trägheit und Bequemlichkeit; die Angst vor Verzicht und Verlust, vor Repression oder der eigenen Ohnmacht. Zum Glück wurden auch genügend Antworten auf die Anschlussfrage gegeben: Wie schaffe ich es doch? Gibt es nicht genug Positivbeispiele für gesellschaftlichen Wandel? Oh ja, die gibt es: Vernetzung und die demokratische Mitgestaltung von Planungsprozessen; Transparenz, Bildung und Information; die Möglichkeit, Veränderung positiv zu besetzen und erfolgreiche Projekte zu zeigen – und die reichen von der schrittweisen Ächtung von Plastiktüten und Einwegdosen über die Eröffnung eines Repaircafés vor Ort bis hin zum Atomausstieg. Denn er kommt, langsam zwar, aber er kommt.
Doch was geschieht bereits 2020? Zwei Beispiele aus dem räumlichen Umfeld der Akademie Frankenwarte stellten sich vor: Zukunftshaus und Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft Würzburg.
Wirtschaft ohne Wachstum im Alltag
Matthias Pieper ist derzeit Geschäftsführer des Weltladen Würzburg – und meint: „Wenn alle fairen Handel betreiben, löst man zwar soziale Probleme, aber nicht das Ressourcenproblem.“ Da die Erde uns tatsächlich klare Grenzen setzt und in den Industrienationen große Angst vor Verzicht herrscht, werde technischer Fortschritt immer durch unsere Art des Konsums aufgefressen. „Das Elektroauto, der energiesparende Kühlschrank oder das energetisch sanierte Haus auch in 20 Jahren so zu nutzen wie jetzt – das hilft unserem Planeten auch nicht“, sagt Pieper, und hat deshalb die Initiative Zukunftshaus ins Leben gerufen. Das Zukunftshaus möchte eine Alternative für Menschen mit hohem ökologischen und sozialen Bewusstsein sein; an einem Ort (den man bereits gefunden, aber noch nicht bezogen hat), bequem zu erreichen und alltagstauglich. Kaufen und mieten, tauschen und reparieren soll hier ebenso möglich sein wie Gastronomie und Co-Working-Angebote. Sozial und ökologisch – das soll hier etwas nicht nur für Personen mit dickem Geldbeutel werden.
Markus Leisegang ist Physiker, aber auch engagierter Förderer einer regionalen und umweltverträglichen Lebensmittel-Erzeugung. Er führte den Seminarteilnehmenden vor Augen, dass der Lebensmittelmarkt weltweit geprägt ist von Marktkonzentration und Marketingkampagnen, von Verarbeitung und Verpackung. Die Fragen in diesem Zusammenhang lauten: Warum bewegen wir Lebensmittel über so weite Strecken? Wieso verkaufen wir so viel Milch ins Ausland, wenn wir gleichzeitig große Mengen einführen müssen, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken? Benötigen wir wirklich Trauben im Frühling oder Erdbeeren im Winter? Warum ernten wir unsere Kirschbäume nicht ab? Muss es so viel Kaffee sein? Fakt ist: Umgerechnet auf die genutzte Agrarfläche wird der deutsche Lebensmittelkonsum zu 60 % im Ausland be- und erwirtschaftet. 12 Millionen Tonnen Lebensmittel werden hierzulande jährlich weggeworfen. Unfassbare 30 der 50.000 essbaren Pflanzen auf dieser Erde machen 95 % der weltweit umgesetzten Nahrungsenergie aus.
Dass es anders gehen kann, beweist die Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft Würzburg: Man setzt auf direkten Kontakt zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen in der Region, ermöglicht über einen Solidarbeitrag auch Mitgliedern mit kleinem Geldbeutel den Konsum ökologischer Lebensmittel, bietet Vorträge, Kochabende und Filmvorführungen zu Umwelt- und Naturschutz an. Klingt vernünftig und unterstützenswert, hat aber natürlich auch Haken: Landwirte zum Beispiel, die auf Pestizide verzichten und den Böden Zeit lassen zum Regenerieren, müssen mehr für ihren Ertrag tun (in diesem Falle übrigens auch die Vereinsmitglieder). Und das Risiko für Ernteausfälle ist höher.
Politische Maßnahmen auf dem Weg zum Post-Wachstum
So viel zum Engagement in der direkten Umgebung. Aber auch die große Politik muss die sozial-ökologische Transformation von Anfang an begleiten und gerecht gestalten. Zehn Szenarien auf dem Weg in die Post-Wachstums-Gesellschaft (entwickelt vom Forschungsnetzwerk Research & Degrowth) haben die Teilnehmenden des Seminars an der Akademie Frankenwarte zu guter Letzt diskutiert und bewertet:
- Ein Schuldenschnitt für alle (mal abgesehen von denen, die mit ihrem Geld spekulieren);
- Ein Grund- bzw. Maximaleinkommen;
- Die optimierte Nutzung von Gebäuden, das Vermeiden von Leerständen, auf dass sich der Immobilienmarkt beruhigt;
- Die gerechte Aufteilung von Arbeit in Unternehmen – durch Teilzeit, flexible Arbeitszeit und andere Arbeitsmodelle;
- Die Förderung von alternativen Wirtschaftsformen;
- Die drastische Reduktion von Werbung;
- Eine „Grüne“ Steuerreform, die umweltfreundliches Verhalten fördert;
- Der Stopp umweltschädlicher Subventionen;
- Die Einführung verbindlicher Emissionsgrenzen für alle, ohne Emissionshandel durch die Hintertür;
- Die Abschaffung des Bruttoinlandsprodukts als Indikator für den Wohlstand einer Nation.
Sie finden das alles unrealistisch? Das ist es womöglich. Doch, so mahnt Esther Wawerda vom Konzeptwerk Neue Ökonomie: „Warum sollten diese Ideen unvorstellbar sein? Ich kann mir keine Welt vorstellen, in der in 50 Jahren alles noch ebenso läuft wie jetzt.“ Und genau darum ging es an der Akademie Frankenwarte: Sich bewusst zu machen, was wir für unmöglich halten und warum – und dadurch den Spielraum dessen zu erweitern, was möglich sein könnte.
Zum Autor
sebastian.haas@frankenwarte.de