Außerschulische Bildung 3/2020

In eigener Sache: Die Außerschulische Bildung wird 50!

Würdigungen und Reminiszenzen

Im September 1970 erschien die Außerschulische Bildung erstmals in gedruckter Form. Sie begleitet die Arbeit des AdB, der im vergangenen Jahr sein 60-jähriges Gründungsjubiläum feierte, und die politische Bildung insgesamt also schon sehr lange. Im Folgenden kommen einige ehemalige Mitstreiter*innen, Autor*innen, Leser*innen zu Wort, schauen zurück und nach vorn.

Yeah, the times there are a-changin‘, das haben wir in den 60ern gesungen, um dann in den 70ern die großen Theoriedebatten zu eröffnen. Beim damaligen Einstieg als Praktiker in der Jugendhilfe war mir schnell klar: Für einen vernünftigen Change brauchen wir den Austausch von Theorie und Praxis – aber hallo! –, wozu es von Anfang an ein Medium gab, die AB, die zuverlässig alle Streitfragen aufs Tapet brachte, all das anpackte, woran ich mich später als Autor oder Redakteur selber versuchte, mit eigenen Zeitschriften oder als Mitarbeiter, eben auch an der AB. Oh Gott, wie viel Papier haben wir bedruckt, wie viel Sorgfalt hat die Redakteurin aufgebracht, von der es in einem alten Lied heißt: So viel Trabbel, Müh’ und Sorg’, Das schafft nur die Ingeborg! 50 Jahre später singt Bobby: Wolfman oh Wolfman oh wolfman howl, rubba dub dub its a murder most foul. Soll das das letzte Wort sein? Nein, hau rein Friedrun! Bzw.: Lass die Botschaften viral werden, whatever it takes …

September 1970: In Chile wurde der Sozialist Salvador Allende Gossens zum Präsidenten des Landes gewählt, Jimi Hendrix starb in London im Alter von 28 Jahren, Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe überfielen innerhalb von wenigen Minuten drei Banken. Und: Das erste Heft der Außerschulischen Bildung erschien. In den Charts war zu dieser Zeit das Album von Simon & Garfunkel mit dem Titel „Bridge over Troubled Water“ die Nummer Eins. Wenn das kein Motto für die Gründung einer an Aufklärung und Emanzipation orientierten Fachzeitschrift war … und ist! Genau in diesem Sinne war die Außerschulische Bildung für mich immer ein zuverlässiger Wegweiser. Daher freue ich mich auf die kommenden Hefte.

Wechselwirkungen zwischen Theorie und Praxis: Eine notwendige und wichtige Funktion, die die Zeitschrift seit Jahrzehnten in hervorragender Weise ausfüllt. Beide Seiten erhalten in der AB die Möglichkeit, sich zu artikulieren und vermitteln damit den Leser*innen aus den unterschiedlichsten Perspektiven regelmäßig Einblicke in aktuelle, historische aber auch kontroverse oder vergessene Themen der politischen Bildung. Information und Aufklärung stehen im Vordergrund, sie tragen nicht nur zur Professionalisierung der Praxis bei, sondern geben der Wissenschaft unverzichtbare und bereichernde Einblicke in die Praxis.