Ideen und Erfahrungen aus der Praxis
Klima ist nicht mehr „in“ – unsere Ausgangssituation
Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Gas-Krise, die wirtschaftliche Rezession, die Haushaltskrise angesichts des Verfassungsgerichtsurteils zum Nachtragshaushalt 2021 und schließlich der mit dem Anschlag vom 7. Oktober 2023 neu aufgeflammte Krieg in Israel/Palästina: Die multiplen globalen und nationalen Krisen, die unsere und die Weltgesellschaft derzeit erschüttern, lassen die Klimakrise medial in den Hintergrund treten. Bereits seit der Corona-Pandemie wird diskutiert, dass die angeschlagene Wirtschaft nicht noch zusätzlich durch Klimaschutzmaßnahmen belastet werden sollte (vgl. etwa Schmidt-Mattern 2020). Gleichzeitig wird immer mehr von einer Klimamüdigkeit gesprochen (vgl. etwa Rieger 2023). 2023 erlebten wir zudem eine Welle von Kritik an und Hass gegenüber den Klimaaktivist*innen der Letzten Generation, die sich sowohl in Medien als auch in physischer Gewalt und einer Kriminalisierung der Szene ausdrückte (vgl. etwa Amnesty International 2023; Tagesschau 2023a). Auf Gesetzesebene kam dagegen mit der von der Bundesregierung im September 2023 vorgelegten Novelle des Klimaschutzgesetzes und des im November vom Bundestag angenommenen Klimaanpassungsgesetzes Bewegung in die Klimapolitik (vgl. Deutscher Bundestag 2023a; 2023b).