Bildungsstätten und ihr Wirken im ländlichen Raum
Dem Pensionsalter nahe, blicken zufrieden dreinschauende Menschen in ihren individuell gestalteten Gärten stehend vor den Fassaden ihrer in die Jahre gekommenen Häuser in Richtung Kamera. Nach vorne Zuversicht, im Hintergrund das stolze Eigentum oder die Problemzone. Dem Betrachter dieser Fotos wird sofort klar, dass es sich um Menschen auf dem Lande handelt. Zu sehen sind sie in der Ausgabe 4/2022 der Zeitschrift „Landlust“, dem auflagenstarken Leib- und Magen-Magazin der Landleben-Fans.
Hier stimmt die Idylle, solange der Garten schön gedeiht, das Haus in Schuss ist und die Familie mitspielt. Und in der Story stehen Menschen im Mittelpunkt, die sich bewusst auf dem Lande (in diesem Fall im Wendland) niedergelassen, alte Häuser gekauft und mit öffentlichen Fördermitteln wieder hergerichtet haben.
Ein Gegenbild dazu hat die brandenburgische Schriftstellerin Juli Zeh mit ihrem Roman „Unterleuten“, einem fiktiven Dorf in Brandenburg, geschaffen, wo Zugezogene aus Berlin für Aufregung sorgen, offene Rechnungen zwischen den alteingesessenen Bewohner*innen beglichen werden und die DDR-Vergangenheit und die Verstrickungen mancher Personen ins System nicht aufgearbeitet wurden. Hier ist weit und breit von einer Lust, auf dem Land zu leben, nicht viel zu spüren.