Außerschulische Bildung 3/2020

„Mit Verzicht allein ist das Klima nicht zu retten“

Klimawandel und Klimakrise – Gründe, Ausmaß, Abhilfen

2018 gab es weltweit eine Häufung von bösen Klimaschäden. Im Gefolge wurde Klima zum Spitzenthema. Die wissenschaftliche Basis ist solide, dass seit 200 Jahren der Mensch der Haupt-Klimaveränderer ist, hauptsächlich durch Verbrennung von Kohle, Öl und Gas. Mit Solarenergie und dramatischer Verbesserung der Energieeffizienz kann man eine Klimastabilisierung ohne Schaden für den Wohlstand erreichen. Aber auch Verzicht ist gut fürs Klima. Eine stetige Verteuerung von CO2-Ausstößen sollte politisch durchgesetzt werden. Dann wird Klimaschutz rentabel.  von Ernst Ulrich von Weizsäcker

2018: Die Klimakrise wird öffentlich wahrgenommen

Die Klimakrise ist seit etwa 2018 überall sichtbar geworden. Bis dahin kümmerten sich nur diejenigen Menschen um die Klimaerwärmung, die entweder beruflich mit dem Klima zu tun hatten oder denen das Schicksal der nächsten Generationen eine Sorge war. Schon vorher gab es Unwetter, Wirbelstürme und Trockenzeiten, aber die liefen unter der Rubrik Wetter, nicht Klima.

2018 gab es weltweit eine solche Häufung von zerstörerischen Ereignissen, dass die Öffentlichkeit auf einmal begann, ständig vom Klimawandel zu sprechen. In Europa gab es eine für die Land- und Forstwirtschaft bedrohliche und teure Dürre. In Kalifornien und Florida brannten Tausende von Villen ab oder wurden durch Hurrikane zertrümmert. Afrika gehört nach Einschätzungen des Weltklimarates (IPCC) zu den durch den Klimawandel am meisten bedrohten Kontinenten (vgl. Niang u. a. 2014). Das liegt auch an den wirtschaftlich schwachen Anpassungsfähigkeiten und damit verbundener erzwungener Migration. Asien hingegen müsste die mit Abstand größten Schäden befürchten, wenn der Meeresspiegel weiter steigt.