Pop Up-Labore als Ort der Kommunikation und Partizipation
Das Modell Demokratie steht unter Druck: Populistische Bewegungen manifestieren sich in politischen Systemen. Bürger*innen werden zu einzelnen Themen durch die junge Generation mobilisiert und politisiert. Junge Menschen gehen auf die Straße, um schnellere und konsequentere politische Entscheidungen einzuklagen. Infrastrukturelle Missstände und Entwicklungsrückstände in Ost wie West vermitteln Vielen ein Gefühl, abgehängt zu sein und von der Politik nicht wahrgenommen zu werden. Die repräsentative Demokratie erscheint mit ihren Verfahrensweisen schwerfällig und ineffektiv, was ein Ohnmachtsgefühl des Einzelnen, in irgendeiner Weise Einfluss auf politische Veränderungen zu haben, befördert. Dies sind nur einige wenige Stichworte zur Beschreibung dessen, was in der Folge zur Beschädigung des Rückhalts für das politische System führt (vgl. auch Köcher 2019). Die Erosion des Vertrauens in die politische Stabilität und die Handlungsfähigkeit des Staates scheinen langfristig das grundsätzliche Vertrauen in die Demokratie zu unterminieren.
Die skizzierten Befunde sind eine Herausforderung für die Politik, aber auch für die politische Bildung. Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat sich die Frage gestellt, wie sie vor dem Hintergrund dieser aktuellen Entwicklungen ihrem Auftrag, demokratische und gesellschaftliche Bildungsarbeit zu betreiben, gerecht werden und dabei den Bedürfnissen der Bürger*innen Rechnung tragen kann.