Außerschulische Bildung 4/2020

Ergebnisse der EU-Jugendkonferenz an Politik übergeben

Am Ende der EU-Jugendkonferenz wurden der Bundesjugendministerin Franziska Giffey am 5. Oktober 2020 die Ergebnisse der EU-Jugendkonferenz übergeben.

Nach vielen Sessions und Dialogen mit politisch Verantwortlichen der EU konzentrierten sich die Jugendvertreter*innen auf sieben Forderungen, die in den nächsten Monaten im Mittelpunkt stehen sollen. Hier die Forderungen im Wortlaut:

  1. „Wir fordern, dass kritisches Denken in den obligatorischen Lehrplan privater und öffentlicher Schulen für mindestens eine Stunde pro Woche für die Altersgruppe der 10–16-Jährigen aufgenommen wird, um gefälschte Nachrichten und Desinformation mit Medien- und Informationskompetenz zu bekämpfen und die Partizipation/Motivation der Jugendlichen zu fördern, Teil der Debatte zu sein.
  2. Wir fordern Mitentscheidungsprozesse auf allen Ebenen mit jungen Menschen und Jugendorganisationen, die auf einer rechtlichen Grundlage umgesetzt werden.
  3. Wir fordern den Zugang junger Menschen zur formellen Entscheidungsfindung durch das Herabsetzen des Alters für die Stimmabgabe und die politische Kandidatur auf 16 Jahre bei allen Wahlen. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass alle Jugendlichen die Möglichkeit haben, ausreichend motiviert zu werden und Kompetenzen zu erwerben, um aktiv und passiv an den Wahlen teilzunehmen. Alle Hindernisse für die Stimmabgabe müssen beseitigt werden.
  4. Wir fordern, dass Entscheidungsträger*innen Prozesse fördern und in diese investieren, die Stimmen junger Minderheiten verstärken und ihr direktes Engagement sicherstellen.
  5. Wir fordern einen neuen EU-Fonds, um Jugendräume einzurichten und zu erhalten.
  6. Wir fordern, dass die Europäische Kommission sichere digitale Räume für junge Menschen schafft. Sie muss die Unterstützung und Finanzierung der Entwicklung von Aktivitäten zur digitalen Kompetenz als eine der obersten Prioritäten in allen Programmen festlegen und diese horizontal auf europäischer Ebene priorisieren.
  7. Wir fordern Mittel, die für dauerhafte Strukturen der Beteiligung zur Verfügung stehen.“

Alle Ergebnisse der Jugendkonferenz werden aufbereitet und unter anderem zu Teilen in die Schlussfolgerungen des Rates zu Jugend und Demokratie einfließen.