Außerschulische Bildung 1/2024

IDA-Reader zu Antifeminismus und Feminismen der Migrationsgesellschaft erschienen

Im November 2023 ist der von Ansgar Drücker, Sebastian Seng und Lea Winterscheidt herausgegebene IDA-Reader zu Antifeminismus und Feminismen der Migrationsgesellschaft erschienen. Der Reader beschäftigt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Antifeminismus, Feminismen der Migrationsgesellschaft und deren enger Verbindung. Dabei werden in der Auseinandersetzung mit Antifeminismus ideologische Verknüpfungen und gesellschaftliche Anknüpfungsfähigkeit hervorgehoben. Beiträge zu Feminismen in der Migrationsgesellschaft beschäftigen sich mit communitybezogenen Feminismen und Kritiken am weißen Feminismus. Umfassend kommen auch Stimmen aus der Praxis zu Wort. Im letzten Teil des Readers werden Projekte vorgestellt und der Kontext der Jugendverbandsarbeit beleuchtet. Schließlich erläutert ein Glossar zentrale Begrifflichkeiten.

Als Gegenbewegung zu Emanzipation und als eigenständiges Ideologiephänomen innerhalb einer extrem rechten Weltsicht bietet der Antifeminismus Anschlussmöglichkeiten für unterschiedliche gesellschaftliche Akteur*innen. Im Zusammenschluss mit rassistischen Ressentiments und traditionellen Werten positionieren sich diese aus verschiedenen Perspektiven gegen eine diverse Gesellschaft und die darin verankerten Feminismen. Insbesondere Feminismen, die von der weißen Ausrichtung feministischer Bewegungen abweichen und diese in Frage stellen, werden zur Zielscheibe. Die in der bundesdeutschen Migrationsgesellschaft verankerten Lebensrealitäten marginalisierter Communitys werden parallel dazu in feministischen Kontexten lauter mitgedacht. Schwarze, migrantisierte, jüdische, be-hinderte und lesbische FINTA* kritisieren deutlich die Vorherrschaft weißer Perspektiven im Feminismus. Das selbstbewusste Teilen von Erfahrungen und das Einfordern eines intersektionalen Feminismus gehen mit verstärkter Abwehr und Feindseligkeiten gegenüber intersektionalen Feminist*innen einher.