Außerschulische Bildung 2/2022

Jugendstudie der Vodafone Stiftung Deutschland

Die Unzufriedenheit mit der Politik geht bei jungen Menschen in Deutschland weit über die Tagespolitik hinaus. Das will eine Studie der Vodafone Stiftung Deutschland belegen. Obwohl die Mehrheit der jungen Menschen (66 %) ihre Generation als eine wahrnimmt, die politisch etwas verändern möchte, hat weniger als ein Drittel (29 %) das Gefühl, Politik beeinflussen zu können. Drei Viertel (75 %) erleben die deutsche Demokratie als zu schwerfällig, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu lösen. Entsprechend pessimistisch blicken junge Menschen nach vorne: 86 % machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Nur acht Prozent haben die Hoffnung, dass es ihren Kindern einmal bessergehen wird als ihnen.

Lediglich 23 % erwarten, dass Deutschland den Klimawandel bis 2050 im Griff hat. Weniger als ein Drittel (30 %) denkt, dass Deutschland bis dahin sozial gerechter sein wird als heute.

Weniger als ein Drittel der 14- bis 24-Jährigen (29 %) hat das Gefühl, Politik beeinflussen zu können. Auch der Funktionsfähigkeit der Demokratie in Deutschland steht die Jugend skeptisch gegenüber: Gerade einmal die Hälfte der Befragten (50 %) ist zufrieden damit, wie Demokratie in Deutschland funktioniert.

Junge Frauen sind im Vergleich deutlich unzufriedener damit, wie die Demokratie in Deutschland funktioniert (51 vs. 41 % bei den Männern). Bei jungen Menschen mit formal niedrigem Bildungsstand ist das politische Interesse gleichzeitig deutlich kleiner. Sie informieren sich auch seltener über politische Themen und schätzen die Bereitschaft zur politischen Veränderung geringer ein als diejenigen mit formal hohem Bildungsstand.