Außerschulische Bildung 2/2023

Kinderarmut in Europa

Der Report „Kindern eine Zukunft garantieren – Wie sich die COVID-19-Pandemie, steigende Lebenshaltungskosten und die Klimakrise auf Kinder in Armut auswirken und was europäische Regierungen jetzt tun müssen“, der von Save the Children herausgegeben wurde, untersucht die Kinderarmut in zehn EU-Staaten, darunter Deutschland, sowie in vier weiteren europäischen Ländern. Immer mehr Familien in Europa rutschen in Armut ab. Die Zahl der von Armut und sozialer Ausgrenzung bedrohten Kinder stieg im Jahr 2021 um 200.000 auf 19,6 Millionen – das ist jedes vierte Kind in Europa. Zu den maßgeblichen Ursachen zählen die gestiegenen Lebenshaltungskosten, die Covid-19-Pandemie und die Klimakrise.

Im Durchschnitt stieg das Risiko für Kinderarmut in Europa demnach von 2020 bis 2021 von 24 % auf 24,4 %. Am höchsten war das Armutsrisiko 2021 in Rumänien. Deutschland lag mit 23,5 % leicht unter dem europäischen Durchschnitt. Die Untersuchung zeigt eine besondere Armutsgefährdung für Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen, etwa Migrant*innen und Geflüchtete, körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder, Angehörige ethnischer Minderheiten oder Kinder mit einem alleinerziehenden Elternteil.

Die infolge des Ukraine-Krieges sprunghaft gestiegenen Lebensmittelpreise für Grundnahrungsmittel wie Milch, Getreide und Speiseöl verschärfen die Lage zusätzlich. Familien im unteren und mittleren Einkommenssektor, die bereits unter der Pandemie gelitten hatten, spüren die Preissteigerungen besonders stark.