Außerschulische Bildung 1/2020

Neuerscheinung „Ohne uns geht nichts! Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat die Publikation „Ohne uns geht nichts! Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ herausgegeben. Ziel der Publikation ist es, eine nachhaltige Orientierung in der Debatte um den wachsenden Fachkräftebedarf, um eine perspektivische Fachkräftegewinnung und eine angemessene Personalentwicklung zu geben.

Die Themen „wachsender Fachkräftebedarf“ und „Fachkräftemangel“, „Fachkräftegewinnung“ und „Personalentwicklung“ sind seit Jahren ein Dauerthema (nicht nur) im Zusammenhang der Kinder- und Jugendhilfe. Die zahlreichen Diskussionen in unterschiedlichen Kontexten zeigen, dass es neben einer Diskussion quantitativer Gesichtspunkte – wie viele Fachkräfte fehlen bzw. werden wo gebraucht – auch ein besonderes Interesse im Sinne einer qualitativen Befassung mit den bestehenden Herausforderungen bezüglich der Qualifizierung von Fachkräften, der Fachkräftegewinnung und der Bindung von Fachkräften geben muss. Die vorliegende Publikation stellt grundlegende Aspekte des Fachkräftebedarfs dar und führt Handlungsmöglichkeiten und Verantwortungsbereiche aus.

Der Band greift im ersten Abschnitt „Allgemeines, Grundlegungen, Gesamtperspektive“ einführend die quantitativen Entwicklungen des Personals in der Kinder- und Jugendhilfe sowie das Fachkräftegebot auf und führt aktuelle Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe, die sich an die Fachkräfte stellen, aus. Im zweiten Abschnitt „Ein Blick in ausgewählte Handlungsfelder: Aktuelle Situation, Herausforderungen und Anforderungen – eine gemeinsame Theorie- und Praxisperspektive“ werden einzelne Handlungsfelder in den Blick genommen und jeweils aus einer fachtheoretischen Perspektive verbunden mit einer entsprechend handlungspraktischen Perspektive diskutiert. Ziel ist es handlungsfeldspezifische Fragen, Anforderungen und Themen herauszuarbeiten sowie über die Handlungsfelder hinweg auch Gemeinsamkeiten sichtbar zu machen. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen und möglichen Strategien, die darauf zielen, Fachkräfte für die Kinder- und Jugendhilfe zu gewinnen, Fachlichkeit weiterzuentwickeln und Personal langfristig zu binden, werden im dritten Abschnitt entlang von Qualifizierungswegen und Qualifizierungsmodellen, deren Ausrichtung, den Anforderungen an eine qualifizierte Berufseinmündung sowie Personalentwicklung aufgezeigt.

Die aktuellen Entwicklungen um einen gewachsenen Fachkräftebedarf sowie die sich hieraus ergebenden Notwendigkeiten Lösungswege zu finden, sind nicht nur aus dem Blickwinkel einzelner Akteure zu thematisieren. Sie stellen sich vielmehr, wie im vierten Abschnitt aufgezeigt, als eine gesamtpolitische Aufgabe dar. Leitungskräfte, Verantwortliche bei Trägern der öffentlichen und der freien Kinder- und Jugendhilfe und in den Verbänden sind in gleicher Weise wie (fach-)politische Akteur*innen gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu eröffnen, aber auch gesellschaftliche Anerkennung einzufordern, damit die Fachkräfte die alltäglich sich stellenden kleinen und großen Herausforderungen meistern können und ihr Engagement aufrechterhalten, denn: „Ohne sie geht nichts!“