Die Vodafone Stiftung hat eine neue Jugendstudie mit dem Titel „Pioniere des Wandels. Wie Schüler:innen KI im Unterricht nutzen möchten“ veröffentlicht. Die rasante Entwicklung der KI, insbesondere im Kontext von Large Language Models, eröffnet dem Bildungsbereich ungeahnte Möglichkeiten, aber ohne Zweifel auch erhebliche Risiken. Es beginnt eine Transformation, die den Menschen einiges abverlangt.
Die Jugendstudie zeigt, dass die jungen Menschen in Deutschland hier schon weiter sind als die Bildungseinrichtungen: Sie haben bereits Vorstellungen davon, welche Aspekte von KI in das Curriculum aufgenommen und welche Kompetenzen im Umgang mit KI gefördert werden sollten. Es wurden für die Studie 1.590 deutschsprachige Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 20 Jahren befragt.
73 % der Befragten sind der Ansicht, dass der Einsatz von KI in Schulen eher Chancen bietet. 27 % betrachten die Nutzung von KI in Schulen hingegen eher als Gefahr. Als größten Nachteil der Verwendung von Künstlicher Intelligenz im Unterricht sehen die Jugendlichen mögliche Schwierigkeiten bei der Leistungsbewertung: Mehr als die Hälfte (57 %) befürchtet, dass die eigenen Leistungen nicht von den Leistungen der KI unterschieden werden können. Und jeder bzw. jede Zweite (49 %) sorgt sich, dass durch den KI-Einsatz das Lernen verlernt werden könnte.
Gleichzeitig berichten drei Viertel der Befragten, dass die Nutzung von KI an ihrer Schule entweder noch gar kein Thema sei (38 %) oder es keine einheitliche Regelung dazu gebe (38 %). Nur jeder Sechste (17 %) gibt an, dass die Nutzung von KI-Systemen an der eigenen Schule erlaubt und geregelt ist. Von einem allgemeinen Verbot berichten nur wenige der befragten Jugendlichen (7 %).
Die Mehrheit der Befragten (74 %) nutzt KI nach eigenen Angaben bereits. Nur ein Viertel (26 %) hat KI-Systeme bislang weder im Unterricht noch privat ausprobiert. Übereinstimmend mit diesem Nutzungsverhalten sehen junge Menschen die Stärken von KI-Anwendungen insbesondere in der Informationssuche (89 %), aber auch bei Übersetzungen (84 %) oder der Lösung mathematischer Aufgaben (72 %).