Außerschulische Bildung 1/2021

Rassismuskritische Öffnung II. Impulse zur rassismuskritischen Entwicklung der Jugend(verbands)arbeit

„Das haben wir schon immer so gemacht.“ – Wer kennt diesen Satz nicht oder hat sich nicht selbst schon dabei ertappt, ihn zu sagen? Wie können träge Institutionen auf Versuche reagieren, ihre Routinen und ihre Organisationskultur so zu verändern, dass sie für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sind? Wie viele andere Organisationen ist auch die Jugend(verbands)arbeit in rassistische Strukturen verstrickt und steht daher vor der Aufgabe, ihre Gewohnheiten daraufhin zu befragen, inwiefern sie Ausschlüsse schaffen und wie sie verändert werden können.

Der zweite, von Sebastian Seng und Nora Warrach herausgegebene Reader zur Rassismuskritischen Öffnung will Anregungen für diese Prozesse geben. Er ergänzt den ersten Reader aus dem Jahr 2019 mit Beiträgen zu Möglichkeiten, Organisationsbereiche rassismuskritisch zu gestalten, und zu Erfahrungen aus der rassismuskritischen Prozessbegleitung. Umfassend kommen Stimmen aus der Jugend(verbands)arbeit zu Wort, die ihre Perspektiven und Erfahrungen zu Rassismuskritik und rassismuskritischen Öffnung aus ihren Verbänden heraus präsentieren und diskutieren. Darüber hinaus enthält der neue Reader einen umfassenden Fragenkatalog, der als Hilfestellung dienen soll, die eigene(n) Organisation(en) und Entwicklungsprozesse reflexiv zu überprüfen. Zentrale Begrifflichkeiten werden in einem Glossar erläutert.