Außerschulische Bildung 4/2020

Vodafone-Studie zur politischen Beteiligung junger Menschen in Deutschland veröffentlicht

Im Auftrag Vodafone Stiftung Deutschland wurde die Studie „Jugend will bewegen. Politische Beteiligung junger Menschen in Deutschland“ erstellt und veröffentlicht. Sie setzt sich mit dem politischen Partizipationsverhalten von 14- bis 24-Jährigen in Deutschland auseinander und fußt auf einer Befragung von 2019, die vom Befragungsinstitut Infratest dimap durchgeführt wurde. Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten deutschsprachige junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren in Privathaushalten in Deutschland, die das Internet nutzen. Die Erhebung wurde vom 29. Mai bis zum 11. Juni 2019 durchgeführt. Insgesamt nahmen 2.149 Jugendliche an der Studie teil.

Im Folgenden einige ausgewählte Ergebnisse: 80 % der jungen Menschen in Deutschland ist es wichtig, Politik beeinflussen zu können. Dies tun sie auf vielfältige Weise und häufig außerhalb formaler Verfahren wie durch die Teilnahme an Online-Unterschriftenaktionen (28 %) oder Demonstrationen (13 %). Die Mehrheit (62 %) beteiligt sich aktiv am öffentlichen Meinungsbildungsprozess, indem sie sich zu politischen Themen online äußern.

Unabhängig von Alter, Geschlecht oder Bildungshintergrund ist die Mehrheit junger Menschen (73 %) unzufrieden damit, wie ihre Anliegen von der Politik berücksichtigt werden. Gut ein Viertel (28 %) ist sogar sehr unzufrieden damit. Und obwohl junge Menschen insgesamt politisch sehr aktiv sind, gibt es auch eine größere Gruppe, die kaum Anteil am politischen Leben nimmt: 38 % der Befragten geben an, ihre Meinung zu politischen Themen noch nie online geäußert zu haben.

Der Ausbau digitaler Beteiligungsformate wird von jungen Menschen befürwortet: So wünschen sie sich etwa, online zu wählen (66 %), an Wahl- und Parteiprogrammen mitzuarbeiten (66 %), oder befürworten Online-Bürgerentscheide (77 %). Bei vergleichbaren analogen und digitalen Verfahren werden die digitalen von jungen Menschen zudem bereits jetzt eher genutzt. Ein gutes Viertel hat nach eigenen Angaben in den 12 Monaten vor der Befragung an Online-Unterschriftenaktionen (28 %) oder Online-Petitionen (25 %) teilgenommen, während offline nur ein Fünftel (20 %) eine der beiden Möglichkeit nutzte.