Im Januar 2023 hat die Bertelsmann Stiftung Zahlen zur Kinder- und Jugendarmut in Deutschland vorgelegt. Arm ist, wer über so wenig Einkommen bzw. Besitz verfügt, dass es nicht möglich ist, den Lebensstandard zu haben, der in unserer Gesellschaft als selbstverständlich bzw. normal gilt. Kinder- und Jugendarmut ist auch Familienarmut und muss daher immer im Zusammenhang mit der Situation der Familie betrachtet werden. Hier sind besonders Alleinerziehende in den Blick zu nehmen. Aber auch junge Erwachsene sind einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt. Die Zahlen zeigen den hohen Bedarf an armutsbeseitigenden Maßnahmen und unterstreichen die Notwendigkeit einer Kindergrundsicherung. Die Armutszahlen müssen spürbar gesenkt werden. Die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen müssen dabei im Mittelpunkt stehen. Armut bedeutet auch immer, die Einschränkung von Teilhabemöglichkeiten. Wichtig sind daher die materielle Absicherung von Kindern und ihren Familien, die Ausgestaltung der notwendigen Rahmenbedingungen sowie – quasi als Voraussetzung – eine abgestimmte Gesamtstrategie, die alle Bereiche einbezieht.
Aus Sicht der Bertelsmann Stiftung unterstreichen die Daten die Notwendigkeit, die Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut zur politischen Priorität zu machen.
Neben einem Factsheet hat die Bertelsmann Stiftung einen Policy Brief „Existenzsicherung für Kinder neu bestimmen. Warum existenzsichernde Leistungen für Kinder und Jugendliche für eine Kindergrundsicherung neu zu bestimmen sind und wie es gehen kann“ veröffentlicht.