Haushaltsentwurf 2024 gefährdet die Arbeit der Träger
Am 5. Juli 2023 hat die Bundesregierung ihren Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 vorgelegt. Darin enthalten: dramatische Kürzungen beim Kinder- und Jugendplan sowie bei der politischen Bildung. Der AdB-Vorsitzende Boris Brokmeier ist entsetzt: „Wenn die Kürzungen so umgesetzt werden, droht uns ein Substanzverlust für die wichtige Arbeit der Demokratiebildung.“
Der Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP), zentrales Förderinstrument zur Finanzierung der bundeszentralen Infrastruktur der Kinder- und Jugendarbeit, soll um 44,6 Millionen Euro, das sind dramatische 18,6 Prozent, gekürzt werden. Aus dem KJP wird auch die politische Bildungsarbeit von Organisationen und Verbänden unterstützt, so auch die des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten. Die geplanten Kürzungen würden deutliche Einschnitte auch für die politische Jugendbildung bedeuten. Dies ist umso unverständlicher, als die Bundesregierung im erst 2021 erschienenen 16. Kinder- und Jugendbericht unter dem Titel „Demokratische Bildung im Kindes- und Jugendalter“ die Bedeutung dieser Arbeit hervorgehoben und als unverzichtbar beschrieben hat.
„Der Umsetzung einer ‚bedarfsgerechten Ausstattung des KJP‘, wie sie im Koalitionsvertrag versprochen ist, würde mit dieser Kürzung komplett zuwidergehandelt. Allein eine Überrollung des Ansatzes vom Vorjahr würde bei einer Tarifsteigerung um die 10 Prozent plus gestiegener Inflation einer Kürzung gleichkommen. In dieser Situation auch noch zu kürzen stellt die Träger vor unlösbare Probleme. Diese Kürzung, sollte sie so kommen, wäre eine politische Fehlentscheidung“, so urteilt die Geschäftsführerin des AdB, Ina Bielenberg.
Die Kürzungen im Kinder- und Jugendplan werden sich auch in der Fläche deutlich bemerkbar machen. Die Träger auf Bundesebene geben Fördermittel für nationale und internationale Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen an ihre Mitglieder weiter. In der Folge würde das bedeuten: weniger Angebote politischer Bildung für junge Menschen. Das kann nicht das Interesse der Bundesregierung sein.