Zu diesem Heft

„Frieden und Sicherheit – Politische Bildung nach dem 24. Februar 2022“, so lautet der Schwerpunkt dieser Ausgabe der „Außerschulischen Bildung“. Nicht zum ersten Mal greift diese Zeitschrift die Themen Krieg und Frieden auf, doch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Hoffnungen auf eine „liberal geprägte Weltfriedensordnung“ (Friedensgutachten 2022) so stark erschüttert und die Grundlagen für Sicherheit und Stabilität so sehr in Frage gestellt, dass es einer neuerlichen Auseinandersetzung mit dem Thema bedarf.

Die Autor*innen dieser Ausgabe machen in der Auseinandersetzung mit den Begriffen Frieden und Sicherheit die unterschiedlichen Logiken deutlich, die die Friedens- und Sicherheitspolitik charakterisieren. Versucht Friedenspolitik die Beziehung zwischen sozialen Akteuren zu stärken, so versucht Sicherheitspolitik, Abhilfe gegen Bedrohung und Gefahr zu schaffen. Die vermeintlichen Gewissheiten einer europäischen Sicherheitsarchitektur sind aber obsolet geworden. Das zeigt auch die tiefe Verunsicherung, die viele Menschen seit dem 24. Februar 2022 erleben.

Dass es dabei nicht nur um Europa gehen kann – auch wenn hier der Fokus dieser Ausgabe liegt –, dass vielmehr die gegenwärtige Krisensituation weltweite Dimensionen hat, liegt auf der Hand.

Mit ihrer „Nationalen Sicherheitsstrategie“ versucht die Bundesregierung, erste Lehren aus dem Krieg zu ziehen und den Schutz der Lebensgrundlagen in den Mittelpunkt zu stellen, um den Menschen wieder mehr Sicherheit zu geben. Kritisiert wird aber, dass dabei ein Konzept für ein integriertes Friedensengagement fehlt.

Wie können politische Bildung und Friedensbildung auf die aktuellen Bedrohungen und Krisen reagieren? Wie werden sie sich verändern, wenn militärische Konfliktbearbeitung stärker in den Fokus rückt, Ziel der Friedensbildung aber Gewaltminderung und -vermeidung ist? Wie kann politische Bildung hier zu einer (neuen?) Haltung kommen und Position beziehen? Hierauf versuchen die Autor*innen dieses Heftes, Antworten zu geben.