Außerschulische Bildung 3/2021

Aus den Mitgliedseinrichtungen

Am 26. April 2021 hat eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Weimar Jena Akademie – Verein für Bildung e. V. (WJA) seine Auflösung beschließen müssen. Durch den weitgehenden Wegfall der Bildungsveranstaltungen im Wielandgut Oßmannstedt konnte nicht mehr genug Geld eingenommen werden, um die laufenden Kosten zu tragen. Die WJA wurde vor gut 20 Jahren von Vertreter*innen der großen Einrichtungen in Weimar (der Klassik Stiftung Weimar, der Gedenkstätte Buchenwald, der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar sowie der Volkshochschule) im Verbund mit kleinen Einrichtungen als Netzwerk gegründet. Die Auswirkungen der Pandemie waren ein Faktor, der nun zur Auflösung der Akademie geführt hat.

Im Juni 2021 feierte das Europahaus Marienberg mit einem Festakt seinen 70. Geburtstag. Gleichzeitig wurde an die Aufnahme Deutschlands in den Europarat vor 70 Jahren erinnert, der in Bad Marienberg stattfand. Mit dem Belgier Rik Daems nahm der amtierende Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates an der Feier teil.

Die politischen Stiftungen Konrad-Adenauer-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung und Hanns-Seidel-Stiftung haben im Mai 2021 das Papier „Demokratie braucht Demokratinnen und Demokraten. Zur Bedeutung Politischer Bildung an Schulen“ veröffentlicht. Demokratie, so eine der zentralen Aussagen, benötigt politische Beteiligung, und politische Beteiligung benötigt politische Bildung. Politische Bildung kann helfen, politische Informationen einzuordnen und zu bewerten. Das Papier will der oft bestehenden Unsicherheit, wie politische Bildung im Sinne des Beutelsbacher Konsenses gestaltet werden kann, entgegenwirken. Weitere Kernaussagen sind: Politische Bildung sollte in allen Schultypen einen breiteren Raum einnehmen, um den Schüler*innen die Grundlagen und Werte, aber auch die Funktionsweise der Demokratie zu vermitteln und sie zum Engagement für die Gesellschaft zu befähigen. Die Politischen Stiftungen verstehen sich hierbei als Partner der Schulen. Die Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses, junge Menschen nicht zu „überwältigen“ und das, was kontrovers ist, auch kontrovers darzustellen, bildet auch für die Politischen Stiftungen die Grundlage jeglicher politischen Bildungsarbeit. Das im Grundgesetz und den Landesschulgesetzen verankerte Neutralitätsgebot steht nicht im Gegensatz zu einer pluralistischen, transparenten politischen Bildung an Schulen. Download des Papiers: www.kas.de/politische-bildung-an-schulen

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat das Projekt „Souveränes Europa“ (www.fes.de/souveraenes-europa) gestartet. In den vergangenen zehn Jahren und aktuell in der Corona-Pandemie konnte die Europäische Union ihre Stärken unter Beweis stellen, aber sie offenbarte auch ihre Schwächen. Die EU zeigte sich einerseits handlungsfähig, während zugleich deutlich wurde, dass es einen dringenden Reformbedarf gibt. Mit dem Projekt „Souveränes Europa“ werden Vorschläge gemacht und Beiträge geleistet, um die EU – nach innen wie nach außen – handlungsfähiger und stärker zu machen.

Das Gustav-Stresemann-Institut in Niedersachsen e. V.Europäisches Bildungs- und Tagungshaus Bad Bevensen hat eine neue Ausgabe der Publikation VISION (Nr. 12, 1/2020) veröffentlicht. Sie hat den Titel „The Grapes of Wrath. Racism and the crisis of democracy in the U.S. and Germany.” Im gleichnamigen Projekt wurden aktuelle, brennende Themen – z. B. Präsidentschaftswahl, Umgang mit der Corona-Pandemie, Rassismus, „Black Lives Matter“-Bewegung – aufgegriffen. Die Broschüre beschreibt und reflektiert die Erfahrungen und Themen des Projekts, das zum ersten Mal online stattfand.