Außerschulische Bildung 3/2021
Demokratierelevant – Politische Bildung in der (Corona)Krise
Zu diesem Heft
Corona?! Viele mögen es nicht mehr hören und würden am liebsten sobald es geht zu einem „normalen“ Leben zurückkehren. Aber dafür hat sich in den letzten Monaten zu viel zu grundlegend verändert. Wir werden uns weiter mit dem Thema auseinandersetzen müssen – nicht nur mit Blick in die Zukunft angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante oder der drohenden vierten Welle, sondern auch mit dem Blick zurück auf die vergangenen Monate: Was hat diese Zeit mit uns, mit unserer Gesellschaft und – hier natürlich von besonderem Interesse – auch mit der politischen Bildung gemacht? Und vor allem: Welche Lehren können wir aus den jüngsten Erfahrungen ziehen? Wir müssen nach vorn schauen und entscheiden, wie wir gemeinsam – und das meint wirklich alle – unsere Gesellschaft gestalten wollen.
Ausgehend von einer Analyse der umfangreichen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie und einer sich deutlich abzeichnenden Verstärkung von Ungleichheiten thematisiert diese Ausgabe unserer Zeitschrift die politischen Folgen der Pandemie. Dabei geht es besonders auch um Kinder und Jugendliche und um die Räume, die sich für diese Gruppen massiv verengt haben – auch die Räume politischer Bildung.
Auch die politischen Bildner*innen müssen sich befragen lassen, welche Rolle ihr Arbeitsfeld gespielt hat und spielt und wie sich politische Bildung in Zeiten der Corona-Pandemie gestaltet. Was haben wir für die Zukunft gelernt?
In den Beiträgen dieser Ausgabe geht es nicht nur darum, ob und wie gut wir die Bildungsarbeit vom Lernort Bildungsstätte in den digitalen Raum verlagert haben und welche neuen Formate entwickelt wurden. Es geht auch darum, wen politische Bildung erreicht und wen sie vielleicht auch verloren hat, ob sie die Krise proaktiv auch als Chance nutzen konnte oder ob sie den Entwicklungen eher hinterhergerannt ist. Mit Blick auf die Zukunft wird es darum gehen, das Verhältnis von digitalen Formaten und realen Begegnungen neu zu bestimmen, es wird um weitere Professionalisierung gehen um die nötige politische Unterstützung und überhaupt um die Frage, wie politische Bildung in einer durch die Pandemie grundlegend veränderten Gesellschaft aufgestellt sein wird.