Bericht zur Fortbildung „Methoden politischer Bildung aus einer diversitätssensiblen Perspektive“
Wie kann ich diskriminierungsärmere Bildungsräume für heterogene Gruppen ermöglichen? Welche Rolle als politische Bildner*in nehmen ich dabei ein? Was gibt es für diversitätsorientierte Methoden politischer Bildung? Welche Chancen und Fallstricke bergen sie in ihrer Anwendung? Diese Fragen standen u. a. im Zentrum des zweitägigen Online-Workshops Ende Mai 2021. Er wurde vom AdB-Projekt „Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken“ in Kooperation mit der Muslimischen Akademie Heidelberg i. G. | Teilseiend e. V. durchgeführt.
Die Referenten Kerem Atasever und Çingiz Sülejmanov aus der Berliner Jugendbildungsstätte Kaubstraße betonten die Wichtigkeit einer selbstreflexiven und lernenden Haltung, die man als politische/r Bildner*in unabhängig von der Berufserfahrung sein Leben lang einüben muss, um qualitative Lernräume sowohl für Menschen mit und ohne eigener Diskriminierungserfahrung zu schaffen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Gestaltung von pluralen Bildungsräumen sei es, auf die Heterogenität von Teamzusammensetzungen zu achten. Dies trage oftmals zu einer Perspektivenvielfalt bei und spreche damit auch eher eine diverse Teilnehmendenschaft an.
In der Fortbildung wurden verschiedene Methoden wie z. B. „Die Bedeutung meines Namens“ zum vertrauensbildenden und vertieften Kennenlernen oder „Ich – Ich Nicht“ ausprobiert, um den Konstruktionscharakter von Gruppen besser verstehen zu können. Die Teilnehmenden nahmen sich dabei immer ausreichend Zeit für die Reflexion der Methoden. Die Referenten wiesen darauf hin, dass die Haltung und Sensibilität der anleitenden Person genauso wichtig ist wie die angewandte Methode. Beides gehöre zusammen und kann nicht getrennt voneinander gedacht werden.