Außerschulische Bildung 1/2020

Ein kurzes Resümee zum Projekt „Empowered by Democracy“

Abschluss des zweijährigen Projekts

Ende 2019 schloss der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) nach zweieinhalb Jahren das Kooperationsprojekt „Empowered by Democracy“ ab. Das Projekt realisierte der AdB seit 2017 im Verbund mit vier weiteren Mitgliedern der Gemeinsamen Initiative der Träger Politischer Jugendbildung (GEMINI) im Bundesausschuss politische Bildung (bap e. V.). Es wurde aus Mitteln des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gefördert.

„Empowered by Democracy“ zielte darauf ab, mehr junge Menschen mit Fluchthintergrund als Zielgruppe in die Jugendbildungsmaßnahmen der AdB-Mitgliedseinrichtungen einzubeziehen sowie noch stärker Jugendliche mit Migrationshintergrund in die Bildungsarbeit einzubinden. Darüber hinaus sollten junge Geflüchtete ermutigt und dazu befähigt werden, selbst Teamer*innen zu werden und sich in selbst gewählten Formaten der politischen Bildung mit Themen aus ihrem Lebensumfeld auseinanderzusetzen.

In Kooperation mit insgesamt 17 AdB-Mitgliedseinrichtungen wurden von 2017 bis 2019 rund 65 Einzelmaßnahmen im Projekt umgesetzt. Diese reichten von Tagungen zum Thema Flucht über Seminare für und mit jungen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung zu vielen unterschiedlichen Themen, bis hin zu Qualifizierungsreihen für neue Teamende in der politischen Bildung. Mit den Maßnahmen wurden ca. 1.300 Teilnehmende erreicht von denen mindestens 40 % Teilnehmende mit Fluchterfahrung waren (diese Zahl beruht auf Schätzungen der Seminarleitungen).

Der AdB zieht ein positives Gesamtfazit des Projektes. Die Projektziele wurden erreicht: In vielen unterschiedlichen AdB-Einrichtungen wird mit geflüchteten Jugendlichen gearbeitet. Wie das konkret aussieht, ist dabei immer auch von lokalen Ressourcen und der Ausgangsituation vor Ort geprägt. Einige Einrichtungen haben ihre langjährige Arbeit mit der Zielgruppe im Rahmen des Projektes erweitert und dabei die Qualifizierung von neuen Teamenden mit Fluchterfahrung in den Blick genommen. In anderen Einrichtungen war das Thema und/oder die Zielgruppe eher neu und durch das Projekt konnte bewirkt werden, dass erste Maßnahmen stattgefunden haben. Es sind zahlreiche neue Formate und Maßnahmen mit der Zielgruppe geflüchtete Jugendliche entstanden oder wurden erweitert. Die Zahl der Maßnahmen insbesondere mit jungen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung (heterogene Gruppen) war konstant hoch. Junge Menschen mit Fluchterfahrung und ihre Perspektiven sind in den beteiligten AdB-Einrichtungen in unterschiedlicher Funktion präsent, bspw. als Teilnehmende, Teamende oder Honorarkräfte. Diese Präsenz ist durch das Projekt gestärkt worden. Deutliches Potenzial gibt es weiterhin bei der Besetzung von hauptamtlichen Stellen mit Personen mit Fluchterfahrung.