Außerschulische Bildung 3/2022

Nur mit außerschulischer Expertise wird Ganztagsbildung gelingen!

Gemeinsame Positionierung bundesweiter Verbände der außerschulischen Jugendarbeit

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ), der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB), die Deutsche Sportjugend (dsj) und der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) haben anlässlich des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz ein Positionspapier erstellt.

Durch seine Verankerung im SGB VIII schafft der Rechtsanspruch eine Grundlage dafür, dass Kinder- und Jugendhilfe in gemeinsamer Verantwortung mit dem Schulsystem den Ganztag umsetzt. Es geht daher darum, gemeinsam und partnerschaftlich ein verzahntes System aus formaler und non-formaler Bildung im Sinne einer guten und umfassenden Bildung für junge Menschen zu erreichen.

Um diese gemeinsame Verantwortung für und Gestaltung des Ganztags zu erreichen, braucht es eine dauerhafte und ausreichende finanzielle Absicherung der Strukturen der non-formalen Bildung. Nur finanziell abgesicherten Strukturen wird es gelingen, dauerhaft und verlässlich qualitativ gute Angebote aufrechtzuerhalten. Ganztag ist kein Projekt, sondern eine strukturelle Grundversorgung.

Die Verbände der non-formalen Bildung bekräftigen, dass auch außerhalb des Ganztags weiterhin eine finanzielle Absicherung der Angebote non-formaler Bildung sichergestellt werden muss – im Sinne aller Kinder und Jugendlichen! Dies entspricht auch dem im SGB VIII verankerten Gedanken der Pluralität von Angeboten und Trägern und v. a. dem Wunsch- und Wahlrecht. Gelingende Ganztagsbildung findet auch statt, wenn junge Menschen für sich selbstorganisiert entscheiden, ihre Zeit bewusst außerhalb der Schule, z. B. in den Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit, zu verbringen.