Außerschulische Bildung 1/2023

Politische Bildung stärkt Demokratie

Zum Verhältnis von politischer Bildung und Jugendbeteiligung

Im 16. Kinder- und Jugendbericht wird der enge Zusammenhang zwischen politischer Bildung und politischer Beteiligung betont. In diesem Beitrag wird herausgearbeitet, dass politische Partizipation einerseits ein wesentlicher Bestandteil von politischer Bildung ist, andererseits politische Bildung aber mehr ist als politische Partizipation. Darauf aufbauend werden Aufgaben abgeleitet, die sich für die politische Jugendbildung zur Unterstützung von demokratischen Beteiligungsprozessen ergeben. von Finn Sörje und Dominik Neumann-Wächter

Seit März 2021 ist der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) Träger der Akademie für Kinder- und Jugendparlamente. Hintergründe zum Projekt finden sich hier: www.kijupa.adb.de Primäres Ziel der Akademie ist es, junge Menschen durch Angebote der politischen Bildung dabei zu unterstützen, sich auf demokratischem Wege in politische Entscheidungsprozesse einzubringen. Als Fachverband der politischen Bildung geht es dem AdB in der Projektumsetzung um die Stärkung politischer Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die reale Berücksichtigung und Gehör findet und damit eine „Mitwirkung mit Wirkung“ ist, und die zugleich einen Zuwachs an politischer Bildung ermöglicht.

Der Ansatz folgt der Empfehlung des 16. Kinder- und Jugendberichts, dass „politische Bildung mit politischer Beteiligung Hand in Hand gehen muss“ (Deutscher Bundestag 2020, S. 14). Hier setzt der vorliegende Beitrag mit der zu Grunde liegenden Erkenntnis an, dass diese beiden Bereiche zwar eng aufeinander bezogen, aber nicht identisch sind, und sich in ihrer jeweiligen Logik und Aufgabe unterscheiden.

Während politische Partizipation „als instrumentelle, zielgerichtete und aktive Handlung im Sinne der Teilnahme am politischen Prozess der Meinungs- und Willensbildung sowie der Entscheidungsfindung verstanden“ (Hebestreit/Korte 2015, S. 24) werden kann, geht es in der politischen Bildung primär darum, „dass Menschen lernen politische Sachverhalte zu verstehen und kritisch zu hinterfragen sowie ihr Leben in der Gesellschaft aktiv mitzubestimmen“ (Becker o. J., S. 1), indem sie sich selbst politisch verorten.