Außerschulische Bildung 3/2020

Statement Nene Opoku

Was bedeutet für Sie Klimagerechtigkeit und welches sind die größten Herausforderungen, um diese herstellen zu können?

Der Klimawandel stellt die zentrale globale politische Herausforderung dar und Climate Justice (Klimagerechtigkeit) bezeichnet ein normatives Konzept um den Klimawandel im Kontext gesellschaftlicher und globaler Machtverhältnisse zu deuten.

Wir verstehen den Klimawandel als historisch gewachsen im Kontext des europäischen Imperialismus und Kolonialismus. Mit der Kolonisierung Amerikas 1492 beginnt die Freisetzung immer größerer Treibhausgasemissionen, die gegenwärtig einen Höhepunkt erreicht haben. Der Begriff Klima(un)gerechtigkeit beschreibt die Diskrepanz zwischen der Verantwortung für den Klimawandel und der Betroffenheit gegenüber den daraus resultierenden Folgen.

Auf allen Ebenen nehmen Konflikte im Zuge des Klimawandels zu. Hierzu zählen steigende Armut, zunehmende kriegerische Auseinandersetzungen, knapper werdende Ressourcen wie Trinkwasser, die zunehmende Marginalisierung bestimmter Lebensweisen und Personengruppen und das Erstarken konservativer bis rechter Strömungen weltweit als Antwort auf diese Veränderungen. Der globale Norden ist für mehr als ¾ der historischen Treibhausgasemissionen verantwortlich und somit Hauptverursacher, aber auch innerhalb von Gesellschaften bestehen große Unterschiede, im Verbrauch von Treibhausgasemssionen.

Das größte Hindernis auf dem Weg zu einer klimagerechten Gesellschaft besteht in der andauernden kapitalistischen Produktionsweise auf Basis fossiler Energien, die soziale Ungleichheiten (re-)produziert.