- Mit MEMO Deutschland – Multidimensionaler Erinnerungsmonitor erforscht das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Bielefeld (IKG), gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft seit 2018, was, wie und wozu Bürger*innen in Deutschland historisch erinnern. Ziel ist die empirische Dokumentation der in Deutschland vorherrschenden Erinnerungskultur, erfasst in Form einer repräsentativen Meinungsumfrage im Bevölkerungsquerschnitt. Ein Fokus liegt dabei auf dem Erinnern an die Shoah und die Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung von Menschen und Menschengruppen in der Zeit des Nationalsozialismus. MEMO Deutschland zeigt auf, was für Bürger*innen historisch bedeutsam ist und welche Einstellung sie selbst zur Erinnerungskultur haben. MEMO liefert die Daten dazu, welche Erinnerungskultur sich in den Wahrnehmungen und Erfahrungen der Bürger*innen widerspiegelt. Die abgefragten Einschätzungen liefern zudem Impulse für eine zeitgemäße historisch-politische Bildung in Deutschland. Alle Studien sind auch auf Englisch und teilweise auf Russisch erhältlich. 2020 und 2021 erschien zusätzlich ein Fokusbericht, der die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst. www.stiftung-evz.de/was-wir-foerdern/handlungsfelder-cluster/bilden-fuer-lebendiges-erinnern/memo-studie
- Das Themendossier der Bundesstiftung Aufarbeitung „Rassismus und Rechtsextremismus im Spiegel deutscher Teilung und Einheit“ setzt sich mit den Wurzeln von Fremdenhass, der Marginalisierung und oft gewaltsamen Ausgrenzung von Minderheiten im vereinten Deutschland sowie der Entwicklung bis in die Gegenwart auseinander. Neben einer historischen Überblicksdarstellung finden sich darin weiterführende Hinweise auf Medienangebote und didaktische Materialien zum Thema: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/dossiers/rassismus-und-rechtsextremismus-im-spiegel-deutscher-teilung-und-einheit
- İbrahim Arslan überlebte die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992. Bei dem Anschlag verloren seine Großmutter Bahide Arslan, seine Schwester Yeliz Arslan und seine Cousine Ayşe Yılmaz ihr Leben. Er engagiert sich seit vielen Jahren in der Antirassismus-Arbeit, indem er bundesweit auf Veranstaltungen, Konferenzen, vor allem aber in Schulen als politischer Bildungsreferent aus der Perspektive der Betroffenen berichtet. Durch die „Möllner Rede im Exil“, die er seit 2013 gemeinsam mit seiner Familie und dem Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992 veranstaltet, etablierte er eine neue Kultur des Gedenkens in Deutschland, die die Angehörigen rassistischer Morde und Anschläge aktiv miteinbezieht und gegen das Vergessen kämpft. Quelle: https://heimatkunde.boell.de/de/person/ibrahim-arslan Freundeskreis: https://gedenkenmoelln1992.wordpress.com
- Das AdB-Mitglied, die Georg-von-Vollmar-Akademie e. V. in Kochel am See wurde mit ihrem Projekt „NSU – Terror mitten in Deutschland. Ein Medienpaket“ mit dem 1. „Preis Politische Bildung“, im September 2022 vom Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e. V. verliehen, ausgezeichnet. Mit dem Projekt hat die Georg-von-Vollmar-Akademie e. V. ein digitales Medienpaket rund um den NSU entwickelt und in unterschiedlichen Praxisformen erprobt. Das Medienpaket klärt über die Gefahren des Rechtsextremismus und extremistischer Ideologien auf und verdeutlicht die daraus resultierenden Herausforderungen für unser demokratisches Zusammenleben. Mit dem Medienpaket soll den Nutzer*innen die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Bedeutung der Thematik „NSU“ bewusstgemacht und ihnen konkrete Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus an die Hand gegeben werden. Weitere Informationen: https://ebook.vollmar-akademie.de. Der Film zum Projekt: www.youtube.com/watch?v=WjbdRsiIEiE
- „Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat. Zwei Jahre nach Hanau. Die tödliche Spur des Rechtsextremismus und seiner Netzwerke in den 1990er Jahren bis heute“ heißt ein Essay von Esther Dischereit in Zusammenarbeit mit Heike Kleffner, das im Februar 2022 auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veröffentlicht wurde: „Ich schreibe über Hanau vor zwei Jahren am 19. Februar 2020, über Halle, über das Attentat am Olympia-Einkaufszentrum in München, über Rostock-Lichtenhagen, über Hoyerswerda, über die NSU-Morde und Bombenanschläge. Andere schrieben über Mölln und Solingen und das Oktoberfest-Attentat, den Doppelmord an Shlomo Lewin und Frieda Pöschke, und über den Tod von Oury Jalloh in einer Polizeistation von Dessau. Das Papier reicht nicht, um alle Getöteten rechter Gewalt, antisemitischer Gewalt, rassistischer Gewalt aufzunehmen…“; www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/505377/vor-aller-augen-pogrome-und-der-untaetige-staat
- Der von Henning Melber und Kristin Platt herausgegebene Sammelband „Koloniale Vergangenheit – Postkoloniale Zukunft? Die Deutsch-Namibischen Beziehungen neu denken“ stellt vor dem Hintergrund des im Mai 2021 nach jahrelangen Verhandlungen von den Sonderbeauftragten Deutschlands und Namibias paraphierten „Versöhnungsabkommen“ verschiedene Perspektiven des komplexen Beziehungsgeflechts dar. Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Kultur beider Staaten kommen zu Wort. Sie setzen sich mit der Erinnerung an Massengewalt und Genozid während der deutschen Kolonialherrschaft auseinander. Es sind Versuche zur Verständigung über koloniales Unrecht in der Gegenwart. Auf der Suche nach künftigen Beziehungen, die ja von deutscher Seite vielfach als „besondere“ bezeichnet werden. Dabei gilt es, diese von asymmetrischen Machtstrukturen zu befreien und progressiv lebendig werden zu lassen. Der Band ist bei Brandes & Apsel im Frühjahr 2022 erschienen. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat am 29. August 2022 eine Veranstaltung live übertragen, bei der der Sammelband im Gespräch mit verschiedenen Autor*innen vorgestellt wurde. Das Video kann hier abgerufen werden: www.youtube.com/watch?v=A6iMIwaMZ0w
- In zahlreichen Städten in Deutschland gibt es Postkoloniale Stadtrundgänge. Sie machen Spuren der deutschen Kolonialzeit sichtbar und helfen, für das Fortwirken dieser Spuren zu sensibilisieren. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Seit März 2019 bietet die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb einen postkolonialen Stadtrundgang durch Bonn an (www.bpb.de/die-bpb/ueber-uns/standorte/bonn/288530/bpb-postkolonial). Leipzig Postkolonial (https://leipzig-postkolonial.de) bietet seit der Corona-Pandemie auch Digitale Stadtrundgänge an. Das Dach dieser unterschiedlichen Initiativen und Vereine bildet Decolonize! Netzwerk zur Dekolonialisierung der Erinnerungskultur (https://decolonize.noblogs.org/uber-das-netzwerk). Über diese Website lassen sich die unterschiedlichen städtischen Initiativen leicht auffinden.
- Das Monument Lab Bulletin ist eine kollaborative Plattform, die sich zum Ziel gesetzt hat, Denkmäler kritisch zu betrachten, neu zu denken und zu interpretieren. Die Initiator*innen laden Künstler*innen, Student*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, kommunale Einrichtungen und Kultureinrichtungen ein, sich dafür einzusetzen, Denkmäler anders zu studieren, zu bauen und zu interpretieren. Ihre Vision: Denkmäler müssen sich ändern. Sie stellen sich eine Gesellschaft vor, in der Denkmäler dynamisch sind und durch ihre Bedeutung definiert sind, nicht durch ihren scheinbar gesetzten Status. Um zu beleuchten, wie Symbole mit Systemen der Macht und des öffentlichen Gedächtnisses verbunden sind, beschäftigen sie sich kritisch mit der ererbten Denkmallandschaft und arbeiten daran, die nächste Generation von Denkmälern vorzubereiten; https://monumentlab.com
- Das Arolsen Archives ist das umfassendste Archiv über die Opfer der NS-Verfolgung. Im Archiv werden seit 1948 Informationen gesammelt, Schicksale recherchiert und werden Familien zusammengeführt. Heute werden auch Konzepte für die Bildungs- und Forschungsarbeit und neue digitale Angebote entwickelt. Anliegen ist es, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft: https://arolsen-archives.org; https://stolenmemory.org
- Im Oktober 2022 ist die Abschlusspublikation zur sprachlichen Sozialgeschichte des Nationalsozialismus als zweibändiger Sammelband „Im Nationalsozialismus: Praktiken – Kommunikation – Diskurse“ bei Vandenhoeck & Ruprecht erschienen. Diese Publikation stellt erstmals eine akteursbezogene Gesamtdarstellung des Sprachgebrauchs in der NS-Zeit dar. Die gemeinsame Abschlusspublikation zweier DFG-Projekte folgt der Leitidee einer sprachlichen Sozialgeschichte des Nationalsozialismus, die sich nicht in der Untersuchung des Sprachgebrauchs der NS-Elite erschöpft: Berücksichtigt werden jeweils ebenso die kommunikativen Praktiken, d. h. typische, situierte Sprachhandlungen des NS-Apparats und der NS-Affinen sowie der Ausgeschlossenen und Widerstandsmitglieder vor dem Hintergrund relevanter Diskurse. Die Beiträge basieren auf den Projekten „Sprachliche Sozialgeschichte 1933 bis 1945“ (Leibniz-Institut für Deutsche Sprache IDS) und „Heterogene Widerstandskulturen: Sprachliche Praktiken des Sich-Widersetzens von 1933 bis 1945“ (Universität Paderborn), die von 2018–2021 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurden. Im ersten Band werden Sprachhandlungsmuster beschrieben, die kennzeichnend sind für das kommunikative Verhalten im Nationalsozialismus, insbesondere die Praktik der Inklusion/Exklusion zur Herstellung von Gemeinschaft, ebenso wie situationsspezifische Formen des Agierens (wie z. B. sich beschweren) und Interagierens (wie z. B. im Zuge des Prozesses gegen die Widerstandskämpfer des 20. Juli). Der zweite Band greift die Nutzung einiger zentraler Kommunikationsformen bzw. Textsorten (Tagebuch, Brief, Postkarte, Denk- und Flugschrift, Rede) auf und fragt danach, wie Texttraditionen modifiziert werden. In diesem Teil werden zudem Leitkonzepte („Arbeit“, „Blut“, „Freiheit“ u. a. m.) aufbereitet, die das Denken, Fühlen, Sollen und Wollen der NS-Zeit ideologisch bestimmten. Der zweibändige Sammelband begründet eine neue Reihe zu „Arbeiten zu Sprachgebrauch und Kommunikation zur Zeit des Nationalsozialismus“. Er wird von Heidrun Kämper und Britt-Marie Schuster herausgegeben in Kooperation mit Mark Dang-Anh, Friedrich Markewitz, Stefan Scholl und Nicole M. Wilk. Die Bände sind als Printausgabe bei Vandenhoeck & Ruprecht oder als digitale Open-Access-Version erhältlich. Quelle: Infomailing des Leibniz-Institut für Deutsche Sprache am 10.10.2022; Links zu den Projekten: www.ids-mannheim.de/lexik/sprachliche-sozialgeschichte-1933-bis-1945; www.uni-paderborn.de/forschungsprojekte/hetwik; Band 1 Open Access unter: https://doi.org/10.14220/9783737013475; Band 2 Open Access unter: https://doi.org/10.14220/9783737014601
- Vor 80 Jahren, am 20. Januar 1942, trafen sich 15 Nazi-Größen in einer Villa am Ufer des Wannsees, am grünen Stadtrand von Berlin. Es war das Treffen, das später als „Wannseekonferenz“ bezeichnet wurde, bei dem die Nazis die unheilvolle „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen, die Deportation und Ermordung aller Juden in Europa. Im Projekt „Living Memorials“ hat André Bossuroy (DARE Mitglied aus Belgien) den Dokumentarfilm „Living Memorials. Wenn Kunst auf Erinnerungskultur trifft“ in Kooperation mit dem Haus der Wannseekonferenz und des belarussischen Bjelski Camps im Naliboki Wald bei Novogrudok gedreht. Er begleitet eine internationale Gruppe von Lehrer*innen, Künstler*innen und Student*innen, die sich in der Erinnerungsarbeit zum Holocaust engagieren. Die Teilnehmenden experimentieren auf ihrer Reise an unterschiedlichen Erinnerungsorten, um einen historischen und künstlerischen Zugang zu finden. Sie entwickeln ein Konzept einer „lebenden Erinnerung“ mit dem Ziel, internationale Jugendaustausche aus einer multidisziplinären Perspektive mit Anteilen von Geschichte, Kunst, Philosophie, Poesie und weiteren zu bereichern. Die beiden für das Projekt ausgewählten Erinnerungs- und Bildungsorte – Haus der Wannseekonferenz und der belarussische Gedenkort im Naliboki-Wald bei Novogrudok, verbunden mit der Geschichte der jüdischen Bielski Partisanen – boten eine interessante Quelle für den Austausch von Expertise zum internationalen Jugendaustausch: Während es sich in Berlin auf der einen Seite um einen Ort der Täter handelt, wo es um das Verständnis der Planung und der theoretischen Ursprünge der Deportation und Ermordung der europäischen Juden geht, steht der zweite Erinnerungsort als Reaktion auf die Entscheidung am Wannsee sinnbildlich für jüdischen Widerstand durch eine der erfolgreichsten Rettungsaktionen des 2. Weltkriegs in Osteuropa. Die jüdischen Partisanen retteten nahezu 1.200 jüdische Frauen, Männer und Kinder, indem sie sie mit Waffen verteidigten und über vier Jahre hinweg in einer improvisierten Stadt, gebaut aus Hunderten von Blockhütten, im riesigen Wald von Naliboki versteckten. Das Projekt wurde vom Programm „Jugend Erinnert“ der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft gefördert. Es steht hier in Englisch, Deutsch, Weißrussisch und Französisch zur Verfügung: www.livingmemorial.app/film/c/0/i/61634791/film-living-memorials-when-art-meets-remembrance
- Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch ist eine europäische Plattform zur Entwicklung und Etablierung neuer und innovativer Formen des interreligiös-weltanschaulichen Dialogs. Dialogperspektiven möchte einen Beitrag zur europäischen Verständigung und zur Zusammenarbeit, zur Stärkung und Verteidigung der europäischen Zivilgesellschaft und zur Gestaltung eines pluralen, demokratischen und solidarischen Europas leisten. Neben einer Vielzahl von Informationen und Materialien findet sich auf der Website die Podcast-Serie „Erinnerungsfutur“, z. B. mit einem Gespräch über Ableismus, erinnerungspolitische Anliegen von Menschen mit Behinderungen und die Geschichte der Behindertenbewegung (Folge 1). In der Folge 4 spricht Max Czollek mit Mohamed Amjahid und Alice Hasters über Erinnerungskultur. Ein weiteres Gespräch über Pluralismus und Vielfalt in der Ukraine, über die Geschichte des Landes und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine findet sich in Folge 6; www.dialogueperspectives.org/de/blog/category/audio-video-de/audio-de
- Am 20. Januar 2022 hat die UN-Generalversammlung eine Resolution gegen die Leugnung und Verfälschung des Holocaust verabschiedet. Mit der Resolution rufen die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zu aktiven Maßnahmen gegen Antisemitismus und zur Förderung der Bildung und Erinnerung an den Holocaust auf – die Forderung richtet sich unter anderem an Technologieunternehmen. Die Resolution, von Israel initiiert und mit Unterstützung von Deutschland eingebracht, wurde einvernehmlich angenommen. Bei der Verabschiedung waren mehrere Holocaust-Überlebende anwesend. Der israelische Außenminister Yair Lapid und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock äußerten sich in einer gemeinsamen Erklärung zur Annahme der Resolution. Darin begrüßten sie die gemeinschaftliche Initiative Deutschlands und Israels und betonten den wichtigen Beitrag der Resolution zur Bekämpfung von Antisemitismus, besonders im Hinblick auf die „dramatische Zunahme von Leugnung, Verfälschung und Revisionismus des Holocaust sowie angesichts des aktuellen Phänomens, Vergleiche zwischen politischen Auseinandersetzungen und der Shoah zu ziehen.“ Es sei unsere Pflicht, uns zu erinnern, zu lernen und uns diesen Entwicklungen – online wie offline – entgegenzustellen. Die Verabschiedung der Resolution fiel auf den 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz, bei der die systematische Vernichtung der europäischen Juden koordiniert wurde. Quelle: Meldung der Deutschen UNESCO-Kommission vom 21. Januar 2022; Zur UN-Resolution A/76/L.30: www.un.org/Depts/german/gv-76/band3/ar76250.pdf
- Im September 2021 startete ein Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“. Er untersucht, welche Werte und Wertekonkurrenzen der Bewahrung des Kultur- und Naturerbes und den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über die Vergangenheit zugrunde liegen. Mit dem Forschungsverbund schaffen die beteiligten 21 Leibniz-Institute und Leibniz-Forschungsmuseen einen zentralen Ort für metahistorische, geschichtskulturelle und museologische Grundlagenreflexion. Sie verknüpfen ihre Forschungen im Bereich der Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie historisch arbeitender Disziplinen in den Sozial- und Umweltwissenschaften: www.leibniz-wert-der-vergangenheit.de
Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992
Hinweise auf Dokumentationen, Podcasts, Interviews …
Zum 30. Gedenkjahr an das Pogrom Rostock-Lichtenhagen 1992 veröffentlichte das Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“ – Soziale Bildung e. V. – die Webdokumentation „Rostock-Lichtenhagen 1992“ (https://soziale-bildung.org/veroeffentlichung-der-webdokumentation-rostock-lichtenhagen-1992). Sie informiert über Ursachen, Ablauf und Folgen der rassistischen Anschläge in Rostock-Lichtenhagen 1992. Anhand der sechs Stelen des Denkmals „Gestern Heute Morgen“ wird die Geschichte des Ereignisses erzählt. Zeitzeug*inneninterviews und Zeitungsartikel zeichnen unterschiedliche Perspektiven auf das Pogrom nach. Eine ergänzende Chronik vermittelt einen Überblick über die historischen Ereignisse im Jahr 1992. Im Folgenden werden verschiedene Hinweise auf weitere Dokumentationen, Podcasts, Interviews etc. gegeben:
- Webdokumentation Lichtenhagen im Gedächtnis; https://app.lichtenhagen-1992.de
- Webseite des Bündnisses: Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992 – Materialien zum Gedenken, Redebeiträge von der Demonstration, Videos zu Gedenkveranstaltungen, Positionspapier etc.: https://gedenken-lichtenhagen.de
- Dossier der Amadeu Antonio Stiftung – 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen; www.amadeu-antonio-stiftung.de/dossier-die-baseballschlaegerjahre-und-das-jahr-1992
- Veranstaltungsdokumentation: Izabela Tiberiade: Zeitzeug*innen-Interviews mit überlebenden Roma des Rostocker Pogroms von 1992; www.roma-center.de/izabela-tiberiade-zeitzeuginnen-interviews-mit-uberlebenden-roma-des-rostocker-pogroms-von-1992
- Diskussionsveranstaltung „30 Jahre nach dem Pogrom von Rostock-Lichtenhagen“ Community-übergreifende Erinnerungskultur als widerständige Praxis; www.youtube.com/watch?v=OsKbIHv6jOI
- Video der zentralen Gedenkveranstaltung, die durch die Kommune der Hanse- und Universitätstat organisiert wurde; www.youtube.com/watch?v=jJsZ_OimMak
- Dokumentation „Verharmlost und vergessen: Rechte Gewalt vor Lichtenhagen“; www.ndr.de/geschichte/chronologie/Verharmlost-und-vergessen-Rechte-Gewalt-vor-Lichtenhagen,lichtenhagen368.html
- Methodensammlung „Lichtenhagen im Gedächtnis“; https://politischbilden.de/material/lichtenhagen
- Hörspiel „Das Sonnenblumenhaus“ von Dan Thy Nguyen und Iraklis Panagiotopoulos über das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992. Das Hörspiel wurde von den Autoren aus einem Theaterstück entwickelt. Es ist eines der wenigen Dokumente, die die Perspektive von Betroffenen in den Blick nehmen und in den Mittelpunkt stellen: www.freie-radios.net/68626
- Radiobeitrag: Von Lichtenhagen nach Nostorf-Horst – Die Nachgeschichte der ZASt; https://media.lohro.de/recordings/2930#similar_recordings=1
- Interviews mit Dan Thy Nguyen, Imam-Jonas Dogesch, Wolfgang Richter und Jana Michael: www.lohro.de/sondersendung-zum-pogrom-lichtenhagen-92
- LUX.local #5: Von Lichtenhagen über NSU bis heute. Lokales Erinnern und Gedenken am Beispiel Rostock. Gespräche, Interviews, Informationen: www.rosalux.de/mediathek/media/element/1842
- Radiobeitrag: 30 Jahre Lichtenhagen: Perspektive aus der Roma-Community: https://media.lohro.de/recordings/3221#similar_recordings=1
- Podcast: Lichtenhagen 1992: Haus der drei Blumen: Der Theaterregisseur Dan Thy Nguyen und der Journalist Hannes Opel haben sich lange Zeit mit dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen beschäftigt. „Haus der drei Blumen“ ist eine „O-Ton-Lese“, die sie anlässlich des 30. Jahrestages des Pogroms gestaltet haben. https://media.lohro.de/recordings/3172#similar_recordings=1
- Podcast-Beitrag Rice and Shine: Rostock-Lichtenhagen: 30 Jahre später: www.ardaudiothek.de/episode/rice-and-shine/rostock-lichtenhagen-30-jahre-spaeter/cosmo/10759103
- Podcast doing memory von Studierenden zum Erinnern an Rechte Gewalt mit einer Folge zu „Erinnern und Vergessen – Rostock-Lichtenhagen“: https://anchor.fm/doing-memory; Informationen zum Projekt: https://doing-memory.de