Ihre Bedeutung für die außerschulische Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung und transformatives Lernen
Die globale Situation im Hinblick auf Nachhaltigkeitsprobleme verschärft sich zunehmend: Einerseits beschleunigen sich komplexe Nachhaltigkeitsprobleme massiv und führen zu unkontrollierbaren und unumkehrbaren Rückkopplungseffekten (Tipping Points; vgl. Lenton et al. 2019). Andererseits hat die globale Klimabewegung, vor allem durch die Demonstrationen junger Menschen im Kontext von Fridays for Future, eine nie gekannte öffentliche Aufmerksamkeit und politischen Einfluss erfahren (vgl. von Wehrden et al. 2019). Die jahrzehntelangen Bemühungen zur Stärkung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) haben hierzu wahrscheinlich ihren Beitrag geleistet.
Bildung spielt für die Erreichung der 2015 verabschiedeten globalen Nachhaltigkeitsziele, der 17 Sustainable Development Goals (SDGs), eine wesentliche Rolle. Auch aus diesem Grund ist das neue UNESCO-Programm „ESD for 2030“ (2020–2030) am Beitrag von BNE für die SDGs ausgerichtet. Für Deutschland existieren seit der UN-Dekade BNE (2005–2014) und dem UNESCO-Weltaktionsprogramm (2015–2019) differenzierte Strukturen, um BNE in den verschiedenen Bildungsbereichen – von der frühkindlichen Bildung bis hin zum Lernen in lokalen Bildungslandschaften – zu stärken. In einem partizipativen Prozess und unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde ein Nationaler Aktionsplan mit Zielen und Maßnahmen bis zum Jahr 2030 entwickelt und 2017 verabschiedet (vgl. Nationale Plattform 2017). Im Jahr 2020 wurde zu den formulierten Handlungsfeldern und Zielen eine erste Zwischenbilanz veröffentlicht (vgl. Nationale Plattform 2020) und damit der Auftakt für die nationale Umsetzung des neuen UNESCO-Programms geschaffen.