Ökodörfer und intentionale Gemeinschaften als Lernorte für Nachhaltigkeit und politische Bildung?
Mit Transformation im Sinne der Nachhaltigkeit werden häufig demokratische und partizipative Bottom-Up-Initiativen verbunden, beispielsweise Transition Town-Projekte oder intentionale Gemeinschaften. Sie sind Experimentierfelder und „Lernorte für morgen“ und wirken politisch und zukunftsgestaltend alleine durch ihre Existenz, als eine Möglichkeit einer nachhaltigeren Lebensweise innerhalb einer nicht-nachhaltigen Gesamtgesellschaft. Allerdings gibt es auch ökologische, gemeinschaftliche und „heimatverbundene“ Tendenzen, eher einer gelebten Dystopie statt Utopie gleichend. Mission, Vision und Ziele von intentionalen Gemeinschaften sind immer wieder zu hinterfragen und fortlaufende Prozesse, mit denen sich die gemeinschaftsbasierten Initiativen und Interessenten auseinandersetzen müssen.
Was sind transformative Gemeinschaften im ländlichen Raum?
Gemeinschaften auf der Suche nach einer alternativen und bewussteren Lebensweise gibt es bereits seit langer Zeit. Transformative Gemeinschaften bestehen seit über 100 Jahren, wie z. B. Monte Verita. Religiöse Gruppen wie die Armish oder Hutterer gibt es seit dem 17. Jahrhundert. Im Kontext von Ökodörfern wird auch von intentionalen Gemeinschaften gesprochen (vgl. Litfin 2014). Während die modernen Wurzeln der heutigen Ökodörfer und anderer Formen von alternativen Lebensgemeinschaften in den 1960er und 1970er Jahren als Kritik an westlichen, neoliberalen Gesellschaften und Ökonomien zu finden sind, gibt es unterschiedliche Definitionen zum Wesen alternativer, politischer, intentionaler Gemeinschaften oder Ökodörfer.