Homestory Deutschland und die Geschichte hinter der Geschichte
Die Aktualität von Rassismus wird mittlerweile zunehmend von Medien, Gesellschaft und Politik anerkannt. Lange Zeit herrschte ein Verständnis von Rassismus vor, das ihn als Randphänomen ideologisch im rechten Lager verortete; eine Irrationalität und Ausnahme, die meist von einzelnen Individuen ausgeht. Die Erkenntnis, dass sich rassistische Strukturen aber auch im Staatsapparat, in Institutionen sowie quer durch die Gesellschaft finden lassen und als nicht-absichtsvolle Handlungen auftreten können, dringt nur langsam in das Bewusstsein der Menschen. Rassismus zeigt sich in unterschiedlichen Machtverhältnissen, die sich durch Erziehung, Wertesysteme und Bildungseinrichtungen fortschreiben. Rassismus wirkt als vermeintliche Legitimation von Ungleichheitsstrukturen und agiert dabei intersektional. Das bedeutet, er passt sich an geänderte gesellschaftliche Kontexte an und kann sich mit anderen Diskriminierungskategorien überschneiden.
Über die Art, wie man rassistischen Ressentiments, xenophoben Denkordnungen und Handlungsmustern begegnen kann, wird kontrovers diskutiert. Klar ist, dass es um Transformation(en) geht – sowohl auf individueller als auch kollektiver Ebene. Davor steht ein Prozess des Reflektierens und Erkennens bestimmter Handlungs- und Deutungsmuster, die sowohl in Institutionen als auch in Individuen selbst verankert sind.
Es braucht ein un-Learning und ein neu-Lernen dieser Schemata.