Herausforderungen und Chancen von Klassismus und Sprache in der politischen (Jugend-)Bildung
Über Klassismus wird nicht oft gesprochen – zeitgleich spielt Sprache in Bezug auf Klassismus eine wichtige Rolle. Auch in der außerschulischen politischen (Jugend-)Bildung zeigen sich verschiedene Ebenen, auf welchen Klassismus als gesellschaftlicher Unterdrückungsmechanismus Thematisierung finden kann und im Sinne eines emanzipatorischen Bildungsverständnisses finden muss. Dieser Artikel soll dazu beitragen, für klassistische Mechanismen in der politischen (Jugend-)Bildung zu sensibilisieren, die Bedeutung von Sprache hervorzuheben und Handlungsbedarfe sowie -möglichkeiten anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis aufzuzeigen.
Wenn wir von Klassismus sprechen – oder eben nicht
Unter Klassismus ist die Diskriminierung aufgrund von Klassenzugehörigkeit und Klassenherkunft zu verstehen. Dabei handelt es sich – analog zu Sexismus, Queerfeindlichkeit oder Rassismus – um einen Diskriminierungsmechanismus, welcher zur Hierarchisierung von Menschen und zum Aufrechterhalten von Machtstrukturen sowie sozialer Ungleichheiten dient (vgl. Kemper/Weinbach 2009, S. 14 f.; Seeck 2022).